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PlastiVation setzt auf die CRA-konforme Fernwartungslösung von KEBA

Am Beispiel von KEBA-RemoteConnectivity bei PlastiVation sieht man gut, wie sich Bausteine der Kemro X-Automatisierungsplattform reibungslos in eine KePlast-Applikation für Kunststoffmaschinen oder in individuelle OEM-Kundenlösungen integrieren lassen.

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PlastiVation setzt auf die CRA-konforme Fernwartungslösung von KEBA

Wie lässt sich Service digital gestalten und dennoch menschlich sowie vertrauensvoll bleiben? PlastiVation zeigt, wie Unternehmen sich mit den Fernzugriffslösungen von KEBA im Service differenzieren, Kunden effizient unterstützen und nachhaltig Kosten senken – alles im Einklang mit dem seit Dezember 2024 geltenden Cyber Resilience Act (CRA), der bis 2027 neue Maßstäbe für den Fernzugriff auf Maschinen setzt.

Vom Start-up zur europäischen Innovationszentrale
Gegründet im Jahr 2021, hat sich die PlastiVation Machinery GmbH, die deutsche Tochter der Tederic Machinery Co., Ltd., schnell von einem Start-up und Vertriebsagenten für Tederic zu einem im Markt angesehenen Komplettlösungsanbieter entwickelt. Zudem ist das Unternehmen die europäische R&D-Zentrale von Tederic. Es bietet eine breite Palette an wirtschaftlich attraktiven, energieeffizienten und zuverlässigen Spritzgießmaschinen der Tederic ‚NEO series‘ sowie schlüsselfertige Produktionszellen an, die zusätzlich Roboter und Peripheriegeräte umfassen. Als Teil des globalen Tederic-Entwicklungsteams treibt PlastiVation Produktinnovationen voran und passt bestehende Lösungen an die Bedürfnisse europäischer Kunden an.

KEBA ist dabei strategischer Technologiepartner. Das KePlast-Steuerungssystem bildet die Automatisierungsbasis für die Tederic-Spritzgießmaschinen. Seit der Gründung unterstützen wir PlastiVation zudem mit Lösungen in den Bereichen Regelungstechnik, Digitalisierung und Schnittstellen-Integration (z. B. OPC UA, EUROMAP 82).

Dr. Daniel Ammer, VP R&D bei PlastiVation, betont: „In Europa stehen wir vor wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen und die Marktlage ist für Spritzgießmaschinen-Hersteller aktuell nicht einfach. Mit unserem starken Fokus auf Kundenservice und digitale Tools sind wir auf einem guten Weg. KEBA’s starker Name in der Branche und vertraute Lösungen für Maschinenbediener sind ein klarer Vorteil für uns.“

Auch Günther Weilguny, Head of Automation Plastics bei KEBA blickt auf eine bisher erfolgreiche Zusammenarbeit zurück: „Was uns verbindet, ist die Neugier auf Technologie und der Dialog auf Augenhöhe – auf beiden Seiten. Wir denken vom Pain Point des Kunden aus hin zur Lösung“, so Günther Weilguny.

Differenzierung durch exzellenten Service
PlastiVation wollte sich klar vom klassischen Maschinenlieferanten abheben. Die Herangehensweise: als kundenorientierter Lösungsbegleiter zu agieren, der seine Kunden über den gesamten Lebenszyklus hinweg persönlich unterstützt – von der Installation über Schulungen bis hin zum kontinuierlichen Support, weit über die reine Lieferung hinaus. Sowohl die Marktlage als auch Trends wie Homeoffice und international vernetzte Teams erforderten neue Servicemodelle. Schnell war klar: Service muss digital, CRA-konform und in Echtzeit verfügbar sein – um maximale Maschinenproduktivität für die Kunden sicherzustellen.

Auf die Frage, ob Kunden-Support auch ganz ohne persönlichen Kontakt erfolgreich sein kann, antwortet Ammer: „Persönlicher Kontakt ist im Verkaufs- und Aftersales-Prozess wichtig, aber wenn eine Maschine aus irgendeinem Grund stoppt und Unterstützung benötigt, zählt jede Minute. Genau in dieser Situation sind wir für Kunden persönlich erreichbar.“

Stillstände zu vermeiden, Servicezeiten zu verkürzen und die Verfügbarkeit technischer Experten zu optimieren – all das stand ganz oben auf der Pain-Points-Liste. Besonders im Fokus: die damit verbundenen Kosten gering wie möglich zu halten, die je nach Anzahl der Techniker, Reiseziel und Produktionsbedarf stark schwanken und schnell von einigen Tausend bis zu Zehntausenden Euro pro Tag steigen können.

Eine der größten Hürden war jedoch, Vertrauen in digitale Tools aufzubauen – insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Cybersicherheit. „Viele Kunden haben erlebt, dass neue Technologien nicht immer halten, was sie versprechen. Sobald jedoch sichtbar wird, dass eine Lösung sicher und einwandfrei läuft, steigt die Nachfrage nach Skalierbarkeit,“ erklärt Dr. Maximilian Wank, Lead Digital Solutions Architect bei PlastiVation. „Dafür freut uns jede Installation besonders, da sie uns das wertvolle Feedback gibt, dass wir als Maschinenlieferant und Partner eine verlässliche, sichere Wahl sind. Das ist ein großer Vertrauensbeweis,“ ergänzt Ammer.

Und so führte der Weg zur Lösung von KEBA: „Da wir KEBA-Steuerungen verwenden, eine benutzerfreundliche und schnell implementierbare Lösung benötigten und offen für die Integration zukünftiger KEBA-Funktionen bleiben möchten, hat sich KEBA-ServiceNet als die beste Option für uns herauskristallisiert.“ so Ammer.

CRA-konformes KEBA-ServiceNet
KEBA-ServiceNet ist ein Plug-and-Play Supportpaket, das auf der IEC62443-konformen Fernwartungslösung "KEBA-RemoteConnectivity" basiert und Teil der Kemro X-Automatisierungsplattform ist. KEBA-ServiceNet ließ sich nahtlos in den Maschinenbetrieb von PlastiVation einbinden. Sie ist für den temporären Zugriff im Support-Fall optimiert - jedes Mal, wenn Unterstützung benötigt wird, sorgt die Lösung für eine Vernetzung in einem privaten Netzwerk und ermöglicht sofortigen Unterstützung des Kunden.

Das zugrunde liegende RemoteConnectivity-Paket basiert auf den drei Säulen – SiteManager als LTE/WIFI/LAN Device, LinkManager als Client-Zugang am Service-PC und GateManager als Schaltzentrale in der Cloud. Mit Servern in Hongkong und Dänemark deckt es sämtliche Anforderungen an sichere weltweite Verbindungen ab.

Am Beispiel von KEBA-RemoteConnectivity bei PlastiVation sieht man gut, wie sich Bausteine der Kemro X-Automatisierungsplattform reibungslos in eine KePlast-Applikation für Kunststoffmaschinen oder in individuelle OEM-Kundenlösungen integrieren lassen.


PlastiVation setzt auf die CRA-konforme Fernwartungslösung von KEBA
Drei Säulen der KEBA-RemoteConnectivity

3 typische Anwendungsszenarien des KEBA-ServiceNet
Diese drei typischen Einsatzszenarien bei PlastiVation verdeutlichen den praktischen Nutzen:

1. Serviceeinsätze optimieren: Servicetechniker erhalten direkten Zugang zu Maschinen vor Ort, während sie gleichzeitig von Experten aus der Zentrale, von der Diagnose bis zum Softwareupdate, unterstützt werden. All dies steigert die Reaktionsgeschwindigkeit deutlich und spart Reisekosten.

2. Kundensupport verbessern: Kunden können bei Fragen zur Maschinenbedienung oder Prozessoptimierung, beispielsweise bei der Abmusterung neuer Spritzgießteile, Ausschussproblemen oder Qualitätsthemen direkt und remote die Unterstützung von Anwendungstechnik-Experten in Anspruch nehmen. Dies steigert die Produktionseffizienz und reduziert Stillstandzeiten erheblich. Anstatt stunden- oder tagelang auf die Ankunft eines verfügbaren technischen Experten zu warten, verkürzt sich der Weg auf wenige Minuten.

3. R&D Teamwork: Entwickler und Ingenieure aus dem Tederic-Headquarter in China oder PlastiVation Techniker aus dem Homeoffice haben sicheren Zugriff auf die Maschinen. So kann Forschung und Entwicklung effizient über verschiedene Standorte hinweg zusammenarbeiten.

Mit dem Hintergrundwissen, auf eine sichere und zertifizierte Lösung aufzusetzen, ist man gut für die Zukunft gerüstet. Durch die CRA-Konformität der KEBA-RemoteConnectivity-Produkte steigt das Vertrauen der Kunden in diese Lösung. Der Kunde hat die Verbindung im Griff und es selbst mit einfachen Mitteln in der Hand zu entscheiden, wann und wie lange eine Remote-Session mit einem Experten über das Internet dauert. Nach Beendigung des Fernzugriffs wird die Maschine wieder im abgesicherten OT-Netz des Kunden betrieben und das Risiko eines Cyberangriffs minimiert.

In manchen Fällen sind jedoch andere Lösungen aus dem Digitalisierungsportfolio von KEBA die bessere Wahl. Zum Beispiel ist bei einem Anwendungsfall mit kontinuierlicher Produktionsüberwachung der Einsatz eines MES-Systems über die standardisierte EUROMAP 77 Schnittstelle empfehlenswert.


PlastiVation setzt auf die CRA-konforme Fernwartungslösung von KEBA

Wirtschaftlich überzeugend – ROI innerhalb weniger Tage
Nach einer schnellen und einfachen Installation, die auch keine Schulung erfordert, ließen die Effekte nicht lange auf sich warten. Weniger Reisen, schnellere Hilfe, zufriedenere Kunden. Der Return on Investment ist typischerweise bereits nach wenigen Tagen messbar.

Wank gibt einen praxisnahen Einblick: „Der Einsatz der KEBA-Lösungen ermöglicht uns, den Kunden bei Prozess-Fragen direkt per Fernzugriff auf die Maschinensteuerung zu unterstützen, ohne Prozess-Experten vor Ort entsenden zu müssen. Dies reduziert hohe Reisekosten, die innerhalb Deutschlands bei etwa 1.000 € liegen und bei internationalen Einsätzen schnell auf 2.500 € bis 3.000 € pro Tag steigen können. Die Lösung amortisierte sich oft bereits nach einer Woche, da teure Vor-Ort-Einsätze entfallen und die Maschinenverfügbarkeit erhöht wird. Viele Kunden schätzen diesen Komfort und die rasche Reaktion.“

Ein zufriedener Endkunde, Markus Kremers, Geschäftsführer von Formzeug GmbH & Co. KG, bestätigt: „Das Fernwartungssystem KEBA-RemoteConnectivity mit dem ServiceNet-Gesamtpaket beeindruckt uns besonders. Es hilft unseren Einrichtern und Instandhaltern, Prozesse zu optimieren und die Produktionseffizienz zu steigern. So reduzieren wir Maschinenstillstände und verbessern die Qualität unserer Arbeit.“

Zukunftsperspektive: Digitalisierung weiterdenken
Im Zentrum der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen PlastiVation und KEBA stehen weiterhin Digitalisierungslösungen und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Prozessbeherrschung mit KePlast-Technologien, z.B. optimierte Achsregelungen zum Ausgleich von Materialeinflüssen. Themen wie künstliche Intelligenz und selbstlernende Algorithmen werden dabei eine immer größere Rolle spielen. Auch die Einführung neuer HMI-Technologien sowie die Umsetzung weiterer EUROMAP-Schnittstellenstandards im Umfeld der Peripheriegeräte bilden zukünftige Entwicklungsfelder.

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