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Sachsen etabliert koordiniertes Forschungsnetzwerk für Quantentechnologien
Quantum Saxony, koordiniert von führenden sächsischen Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer IPMS, beschleunigt den industriellen Transfer von Quantentechnologien in Computing, Kommunikation, Materialien und Sensorik Bereichen.
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Der Freistaat Sachsen hat mit SAX-QT „Quantum Saxony“ ein koordiniertes Forschungsnetzwerk gestartet, das regionale Kompetenzen im Bereich der Quantentechnologien bündelt und deren Transfer in industrielle Anwendungen in Europa beschleunigen soll.
Strategische Bedeutung der Quantentechnologien
Quantentechnologien gelten zunehmend als Schlüsseltechnologien für sichere Kommunikation, Hochleistungsrechnen, neuartige Materialien und hochpräzise Sensorik. Um wissenschaftliche und wirtschaftliche Anforderungen gleichermaßen zu adressieren, wurde Quantum Saxony als strukturierte Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Industrie aufgebaut. Die Koordination des Netzwerks liegt bei der Hochschule Zittau/Görlitz, den Fraunhofer-Instituten für Photonische Mikrosysteme IPMS und für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung IFW Dresden.
Ziel ist es, vorhandene Expertise systematisch zu bündeln, anwendungsnahe Forschung weiterzuentwickeln und Sachsen als international sichtbaren Standort für Quantentechnologien im Einklang mit europäischen Initiativen zu positionieren.
Öffentliche Förderung und europäische Einbindung
Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen unterstützen die Aufbauphase des Netzwerks bis Ende 2027 mit drei Millionen Euro aus EFRE-Mitteln. In dieser Phase soll eine nachhaltige Organisationsstruktur geschaffen werden, die eine langfristige nationale und internationale Sichtbarkeit gewährleistet. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der engen Anbindung an europäische Pilotlinien, um eine koordinierte Technologieentwicklung und eine schnellere industrielle Validierung zu ermöglichen.
Anlässlich des Netzwerkstarts am 17. Dezember 2025 betonte der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow die strategische Bedeutung der Quantentechnologien, die sowohl im White Paper zur Forschung an öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen als auch in der Hightech-Agenda Deutschland als Schlüsseltechnologien verankert sind. Quantum Saxony positioniert sich damit im Zentrum nationaler, europäischer und globaler strategischer Entwicklungsprozesse.
Offene Plattform für Forschung, Industrie und Qualifizierung
Quantum Saxony ist als offene Plattform konzipiert, die fortlaufend weitere Partner aus Wissenschaft, Industrie, Start-ups und Verbänden integriert. Durch die gezielte Vernetzung von Kompetenzen aus Materialwissenschaften, Mikro- und Nanoelektronik bis hin zur Softwareentwicklung sollen durchgängige Innovationspfade von der Grundlagenforschung bis zur industriellen Anwendung unterstützt werden.
Parallel dazu adressiert das Netzwerk den Aufbau qualifizierter Fachkräfte. Gezielte Aus- und Weiterbildungsprogramme sollen junge Expertinnen und Experten für Tätigkeiten in Forschung und technologiegetriebenen Industrien qualifizieren und so die langfristige Verfügbarkeit von Fachkräften sichern.
Fraunhofer IPMS als Schnittstelle für Technologietransfer
Das Fraunhofer IPMS übernimmt innerhalb von SAX-QT eine zentrale koordinierende Rolle und bringt seine Expertise an der Schnittstelle von Mikroelektronik, Halbleitertechnologie und Quantentechnologien ein. Mit langjähriger Erfahrung in anwendungsorientierter Forschung und industrieller Zusammenarbeit unterstützt das Institut einen beschleunigten Technologietransfer vom Forschungslabor in die industrielle Produktion.
Eine industrienahe Reinraum-Infrastruktur ermöglicht es, neue Quantenmaterialien und -komponenten unter realen Produktionsbedingungen zu testen und bis zur Pilotfertigung auf Wafer-Ebene zu führen. Diese Fähigkeit unterstützt Validierung, Skalierbarkeit und frühe industrielle Nutzung, insbesondere für Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen.
Im Rahmen von Quantum Saxony arbeitet das Fraunhofer IPMS mit nationalen und internationalen Partnern wie Infineon, GlobalFoundries, der RWTH Aachen University, imec, CEA-LETI, VTT und dem Forschungszentrum Jülich zusammen. Ziel dieser Kooperationen ist es, messbare Synergien entlang der gesamten Innovationskette zu schaffen – von der Grundlagenforschung über die Technologieentwicklung bis hin zur industriellen Umsetzung.
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