Séché Environnement Group wählt PcVue

Séché Environnement ist eines der größten Unternehmen Frankreichs und der führende Spezialist für die Verarbeitung und Lagerung von Abfällen aller Art (mit Ausnahme von radioaktiven Abfällen) aus Industrie und Kommunen. Die Gruppe betreibt mehr als 20 Verwertungsanlagen in Frankreich. In ihrer Position direkt nach der eigentlichen Abfallsammlung befindet sie sich im Zentrum der technisch anspruchsvollsten Industrien. Die Tochtergesellschaft Tredi ist spezialisiert auf industrielle Sonderabfälle und verarbeitet jede Art von Material, das nicht wie normaler Haushaltsmüll behandelt werden kann.

Seit 2003 arbeitete ein Team von Steuerungstechnikern an der Entwicklung einer Bibliothek von grundsätzlichen Datentypen, die für alle Aktivitäten der Unternehmensgruppe spezifisch sind, um danach geeignete Ergonomie- und Steuerelemente einzuführen. Das Unternehmen entschied, die Entwicklung des gewählten Steuerungssystems zu überwachen. Dies sollte weitestmöglich sicherstellen, dass das System sich standardisieren lässt und zudem möglichst effizient, schnell und durchgehend in allen Anlagen eingerichtet werden kann. Auf diese Weise lassen sich die Steuerungsfunktionen auf einfache Weise an einem gemeinsamen physikalischen Ort zusammenfassen. Für einzelne Aufgaben sind Protokollierung und Auswertung bereits zentralisiert.

Erstmals installiert wurde PcVue am Standort Salaise sur Sanne im französischen Département Isère im Jahre 2005. Die Anlage ist das größte Müllverbrennungs- und Energierückgewinnungsanlage der Unternehmensgruppe: Sie verarbeitet jährlich ungefähr 250.000 Tonnen Giftmüll, Industrieabfälle, Haushaltsmüll und infektiösen Klinikabfall. Der erste Einsatz betraf die Wasseraufbereitungsanlage. Vorrang hatte hier die Definition von Objektstandards sowie die Entwicklung einer speziellen Bibliothek für PcVue und die programmierbare Steuerung. Zudem entschied man, die Kommunikation auf Basis des OFS-Systems zu übernehmen.

»Damals suchten wir im gesamten Markt nach einer Lösung, und der eigentliche Vorteil von PcVue war, dass es seine Komplettlösung ist, bei der man nicht immer wieder neue Module kaufen muss. Weil wir für dieses Produkt langfristig planen wollten, gab dies am Ende den Ausschlag«, sagt Herr Therrien, Manager Industrial IT der Séché-Gruppe.

PcVue wurde dann nacheinander in den Einheiten 1, 2 und 3 der Anlage in Salaise eingeführt. Am Anfang stand ein kompletter Umbau der Einheit Salaise 1 mit ihren zwei Trommelöfen. Hier überwacht PcVue sämtliche Prozessfunktionen und Routineaufgaben, was bedeutet, dass 30.000 Variablen erfasst werden. Weiter ging es mit einem Teilumbau von Salaise 2 nach dem Einbau eines neuen Abfallaufnahmesystems, das einen geschlossen Betrieb ermöglicht. Dieser Umbau folgte der Unterzeichnung eines Abfallverwertungsvertrags als Konsequenz der illegalen Giftmüllabladung aus dem Frachter »Probo Coala« in der Elfenbeinküste im Jahre 2006. Und schließlich Salais 3, wo der Austausch des Steuerungssystems derzeit noch im Gange ist. Dort werden Prozess-Steuerungen von Rockwell ersetzt durch Telemecanique-SPSen unter Unity und PcVue (zwei I/O-Server und fünf Client-Stationen).

»Unter den anderen Vorteilen von PcVue gegenüber anderen Lösungen auf dem Markt sind wir besonders glücklich über die objektorientierte Organisation der Datenbank«, ergänzt Therrien. »Wenn ein Objekt erstellt wird, findet es ganz einfach die zugehörigen Elemente, also die zu überwachenden Steuerungen. In der Vergangenheit musste man jede zu überwachende Variable zuerst benennen und dann Zuordnungstabellen aufsetzen. Heute müssen wir nicht einmal in der SPS mit Adressen und Variablen arbeiten. Umrechnungstabellen werden über OPC automatisch erstellt. Auch die graphischen Funktionen sind sehr wertvoll und lassen sich zudem sehr einfach implementieren. Auch kann man sehr einfach zwischen dem Laufzeit- und dem Programmiermodus umschalten. So können wir in einer laufenden Anlage Funktionen ändern oder hinzufügen. Und schließlich muss ich noch das hohe Serviceniveau erwähnen, dass wir bei PcVue und der Hotline erlebt haben.«

Die Séché-Gruppe nutzt PcVue zudem vielfältig zur Überwachung von Kraftwerken, die das Biogas nutzen, das aus den Hausmüll-Lagerzentren freigesetzt wird. Deren Leitungs- und Pumpnetze sammeln das Biogas, das beim Abbau des Mülls frei wird und das größtenteils aus Methan besteht. Das Biogas wird dann in Turbinen verbrannt, um elektrische Energie zu erzeugen.

Installiert wurde PcVue außerdem im Abfalllagerzentrum DRIMM in Toulouse sowie kürzlich in Changé vor den Toren von Lavalle. Dort nutzt ein Brenner die Verbrennungsgase der Turbine für die Produktion von Dampf zur Trocknung von Futtermitteln aus der landwirtschaftlichen Produktion. Dazu kommen weitere Installationen in Vienne sowie an der Opale-Küste in Nord Pas de Calais.

-SECHE_1.jpeg : Werk Salaise
-SECHE_2.jpeg : Steuerzentrale in Salaise mit PcVue Blockdiagrammen von PcVue
-SECHE_3.jpeg : Steuerzentrale in Salaise mit PcVue Blockdiagrammen von PcVue
-SECHE_4.jpeg : PcVue-Blockdiagramm zur Steuerung des Biogas-Ksaftwerks.