VDMA und Fraunhofer schaffen mit Startup Summit innovatives Format für Startup-Kooperationen
Mittelständische Industriebetriebe suchen immer häufiger den Zugang zu Startups, um den digitalen Wandel gemeinsam voranzutreiben und Zukunftstechnologien zu entwickeln – von der Roboterprogrammierung für jedermann bis hin zur Navigationslösung für ganze Flotten von fahrerlosen Transportsystemen.
Der VDMA, der größte Industrieverband Europas im Maschinenbau, und die Fraunhofer-Gesellschaft, die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa, haben deshalb die gemeinsame Initiative »Hacking Engineering« gestartet. Ziel ist es, Hightech-Startups aus der Forschung für Mittelständler im Maschinen- und Anlagenbau zu erschließen und Innovationen in den industriellen Mittelstand zu bringen.
Auf dem ersten Startup Summit in Berlin trafen mehr als 170 Entscheider aus dem Maschinenbau und Startups aus dem Fraunhofer-Netzwerk aufeinander, um sich zu vernetzen und Kooperationen anzubahnen. Insgesamt 18 Jungunternehmen präsentierten dabei ihre Zukunftstechnologien.
»Es freut mich sehr, dass wir mit dem VDMA den Technologietransfer in den Mittelstand systematisch weiterentwickeln. Mit der Startup-Kooperation will Fraunhofer gezielt dazu beitragen, dass der Maschinen- und Anlagenbausektor als Motor der deutschen Wirtschaft durch marktfähige Innovationen auch in Zukunft zur Weltspitze gehört.
Gerade um die Wertschöpfungspotenziale der digitalen Transformation für Mittelständler im Maschinen- und Anlagenbau nutzbar zu machen, eröffnen Kooperationen mit hochinnovativen Ausgründungen aus der Forschung besondere Chancen«, erklärte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, anlässlich der Veranstaltung.
Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, erläuterte: »Startups bringen einen unkonventionellen Spirit und eine neue Innovationskultur in den Maschinen- und Anlagenbau. Davon profitieren beide Partner: Hochfliegende, oft auch radikale Ideen junger Startups werden bei uns geerdet und in industrielle Wertschöpfung übersetzt.
Die VDMA Startup-Machine bringt beide Welten zusammen. Wir spüren spannende Jungunternehmen für die Industrie auf, vernetzen sie mit unseren Mitgliedsunternehmen und stehen als Sparring-Partner für die Zusammenarbeit bereit. Mit dem ›Hacking Engineering‹-Projekt von Fraunhofer-Gesellschaft und VDMA fokussieren wir uns nun explizit auch auf Science-Startups.
Als ›Innovations-Maschine‹ und wichtigster Ingenieurarbeitgeber in Deutschland bringen wir im Maschinenbau das nötige Rüstzeug mit, um die großen Potenziale des Miteinanders zu realisieren.«
Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sagte: »Deutschland ist Spitzenstandort für Innovationen. Wir geben mehr als drei Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aus und gehören zu den zehn forschungsintensivsten Volkswirtschaften der Welt. Der Maschinenbau leistet einen beträchtlichen Beitrag zur deutschen Forschungsleistung, und der innovative Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Diese Position wollen wir erhalten und ausbauen. Deshalb sind Unternehmensgründungen für die Bundesregierung von herausragender Bedeutung. Auf Grundlage der Hightech-Strategie 2025 fördern wir intensiv den Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung, damit aus Wissenschaft bessere Prozesse, Produkte und Dienstleistungen entstehen. Zugleich sehe ich weiterhin großes Potenzial für eine neue Gründungskultur in der Wissenschaft.
Wir wollen wir dafür zusätzliche Impulse setzen: mit dem neuen, langfristig angelegten Pakt für Forschung und Innovation und mit der zum Jahreswechsel geplanten Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Gemeinsam können wir eine neue Gründerzeit schaffen.
Deshalb ist eine Veranstaltung wie der Startup Summit so wichtig. Weil hier Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und kreative Gründerinnen und Gründer zusammenfinden.«
»Hacking Engineering«-Hackathon erfolgreich durchgeführt
Auf dem Summit wurden auch die Gewinner-Teams des »Hacking Engineering«-Hackathons präsentiert, der erstmals von 17. bis 19. Mai in Berlin stattfand. Es kamen Akteure aus Forschung, Startup-Szene und Maschinenbau zusammen, um durch kollaborative Software- und Hardwareentwicklung außergewöhnliche Lösungsansätze für echte Unternehmensherausforderungen im Maschinenbau in nur 48 Stunden zu gewinnen.
Ausgezeichnet wurden die folgenden Teams:
- »Always Tuned« für das Konzept einer nachhaltigen Hardware,
- »MyDigitalMachine« aus dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA für eine analoge Lösung zur
- Wartung von Anlagen mit Hilfe sicherer Datenübertragung,
- »pumpident« für einen innovativen Ansatz zur Auslesung von Typenschildern,
- »the Avengers« für einen Machine-Learning-Ansatz für die Zustandskontrolle und Wartung von Pumpen.
Weitere Preise vergab Fraunhofer an die Teams »Absperrklappen« sowie »qbound«, die Fraunhofer-Technologie nutzen.
Formate wie »Hacking Engineering« und »Startup Summit« von VDMA und Fraunhofer ermöglichen neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschung und Startups. Sie sind die Triebfeder, um marktfähige Innovationen im Maschinenbau zu erschließen. Gerade der Maschinenbau ist eine Startup-affine Branche.
Laut der VDMA-Studie »Startup-Affinität und -Strategie im Maschinen- und Anlagenbau« kooperieren bereits heute 55 Prozent der Unternehmen aus allen Maschinenbau-Clustern mit Startups. Tendenz steigend: 73 Prozent der Befragten geben an, in den nächsten drei Jahren mit Startups kooperieren zu wollen.
Hauptmotiv für diese Kooperationen ist, Zugang zu neuen Zukunftstechnologien zu erhalten – dies nannten 93 Prozent der Befragten. Dabei finden Unternehmen im Maschinenbau passende Startups vorwiegend über Hochschulnetzwerke und Forschungseinrichtungen.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist damit ein optimaler Partner für den Verband, der mit seiner VDMA Startup-Machine seit 2017 die besten Hightech-Startups scoutet und mit seinen überwiegend mittelständischen Mitgliedern vernetzt.
Für Fraunhofer ist im Gegenzug der Mittelstand wichtiger Forschungs- und Entwicklungspartner sowie Innovationstreiber. Der Maschinenbau ist zudem eine besonders attraktive Kundenbranche für Ausgründungen aus der Forschung. Bereits heute leistet die Fraunhofer-Gesellschaft durch ihre Ausgründungen einen wichtigen Beitrag zum Technologietransfer in die deutsche Wirtschaft.
So wurden im Jahr 2018 erstmals 30 Spin-offs ausgegründet. An insgesamt zehn Spin-offs hat sich die Fraunhofer-Gesellschaft darüber hinaus gesellschaftsrechtlich beteiligt. Insgesamt ist Fraunhofer derzeit an 65 Spin-offs beteiligt.
Mit Blick auf die letzten zehn Jahre verzeichnet Fraunhofer seit 2008 insgesamt 179 Ausgründungen im Sinne von »Verwertungs-Spin-offs« zum direkten Technologietransfer, dazu kommen noch zahlreiche nicht statistisch erfasste sog. »Kompetenz-Ausgründungen«, bei denen sich Mitarbeitende der Fraunhofer-Gesellschaft ohne formalen Technologietransfer selbständig machen.
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