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NORD Drivesystems

Robuste Antriebssysteme zeigen ihre Schokoladenseiten

Von der Kakaobohne bis zum fertigen Produkt besteht die Herstellung von Schokolade aus vielen Verfahrensschritten. Zutaten und Gemische, ob in festem Zustand, in riesel- oder fließfähiger Form, bleiben in diesem Prozess über Stunden und Tage fast ununterbrochen in Bewegung. Dafür sorgen zuverlässige Antriebssysteme. Im Werk von Zotter Schokoladen im Südosten Österreichs ist deren Langlebigkeit und hohe Ausfallsicherheit doppelt bedeutsam. Erstens ist ein reibungsloser Betrieb wichtig für die Qualität des Endprodukts. Zweitens besichtigen laufend Besucher die Produktion, die natürlich keine Störungen erleben sollen. Seit Jahren bewähren sich an diesem Standort Getriebemotoren von NORD DRIVESYSTEMS beim Fördern, Mischen und Pumpen.

Robuste Antriebssysteme zeigen ihre Schokoladenseiten
Bild 1: Zotter verarbeitet ausschließlich fair gehandelte Bio-Zutaten – allen voran Kakaobohnen ausgewählter Erzeuger

Der Chocolatier Josef Zotter ist ein Mann fester Prinzipien. Eines davon: ökologische Produktion. Sein Werk im steirischen Riegersburg bezieht daher ausschließlich Strom aus nachhaltigen Quellen und erzeugt aus Produktionsabfällen einen großen Teil der Energie auch selbst. Wichtig ist ihm außerdem, dass es anständig zugeht – sowohl im Umgang mit den Erzeugern als auch mit den Konsumenten. Zotter verarbeitet deshalb als einziger Schokoladenhersteller in ganz Europa ausnahmslos fair gehandelte Bio-Zutaten. Im Gegenzug stellt Zotter selbst hohe Anforderungen an die Qualität der Maschinen und Anlagen sowie an den Kundenservice seiner Technologiepartner. Für Konzept und Ausführung der Schokoladenproduktion zeichnet der Schweizer Verfahrenstechnikspezialist Bühler verantwortlich. Einen wesentlichen Beitrag, die Prozessschritte störungsfrei im Gang zu halten, leisten Getriebemotoren von NORD DRIVESYSTEMS. „Wir haben sehr zuverlässige Lieferanten, auch auf NORD können wir uns voll verlassen“, erklärt Thomas Linshalm, Leiter der Kakaoverarbeitung bei Zotter. „Bei allen Maschinen ist uns die Zuverlässigkeit wichtig. Es ist gut, zu wissen, dass NORD im Problemfall schnell reagiert. Da können wir einfach anrufen und haben gleich jemanden dran, der uns weiterhelfen kann – darüber sind wir sehr froh.“
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Bild 2: Thomas Linshalm, Leiter der Kakaoverarbeitung bei Zotter in Riegersburg

Schwarzes Gold, geröstet und vermahlen

Die reibungslos laufende Produktion ist notwendige Grundvoraussetzung dafür, dass sich die außergewöhnliche Innovationskraft des Unternehmens entfalten kann: Zotter stellt jährlich Dutzende neue Schokoladensorten mit unterschiedlichsten Zutaten vor. Sie reichen von der Ananas bis zur Zitrone, von Sellerie bis Spargel, von Kokosnuss bis Käse und noch weit extravaganteren Grundstoffen. 365 Sorten sind derzeit parallel im Angebot. Exotische Geschmacksrichtungen hin oder her – auch beim Kreieren immer neuer Spezialitäten bleibt für einen großen Teil des Sortiments klassische Schokolade ein unverzichtbarer Bestandteil. Seit Jahren wird diese nun im Werk nach eigenen Rezepturen komplett selbst produziert, was für kleinere Hersteller keineswegs die Regel ist. Angelieferte Kakaobohnen werden in der Fabrik zunächst gereinigt und von Fremdkörpern befreit. Anschließend werden sie einige Minuten lang bei Temperaturen über 100 °C geröstet, direkt danach unter Dampfdruck bakteriologisch entkeimt. Für den Transport zwischen Reinigungs-, Röst- und Debakterisieranlage sorgen unter anderem Förderantriebe mit 0,75 kW Leistung. In einem Brecher werden im nächsten Schritt die auch „Nibs“ genannten Kakaokerne von ihren Schalen befreit. Ein Mahlwerk mit NORD-Antrieb stellt aus den Kernen dann flüssige Kakaomasse her. Sie gelangt über ein Leitungssystem zu einer Mischanlage. Die dabei zur Beförderung erforderlichen Pumpen sind mit 4-kW-Getriebemotoren ausgestattet. Im Mischer werden der Masse Zucker und je nach Rezeptur Trockenmilch hinzugefügt. Außerdem wird aus benachbarten Tanks zusätzliche Kakaobutter eingebracht. An diesen Tanks arbeiten mehrere 1,1-kW-Pumpenantriebe.
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Bild 3: Die Rohmasse muss in einem Walzwerk erneut vermahlen werden, ein Förderband transportiert sie dorthin

Flüssiges wird fest…


Das Vermengen der Kakaomasse mit den übrigen Zutaten ergibt eine fließfähige Mischung, die, um eine feine Struktur zu erhalten, in einem Walzwerk vermahlen wird. Für die anschließende Verdichtung sorgt eine Komprimierschnecke, die von einem 4-kW-Stirnradgetriebemotor angetrieben wird. Dieser Antrieb in der vor wenigen Jahren eingeführten NORDBLOC.1-Bauart setzt auf ein innovatives Konstruktionskonzept. Die Zahnräder können durch die Lagerbohrungen eingeführt und montiert werden, da bei ansonsten gleichem Achsabstand größere Lager räumlich versetzt angeordnet sind. Auch die Welle fällt größer aus als bei anderen marktüblichen Blockgehäusesystemen. Dank der größeren Lager sind die Antriebslösungen insgesamt wesentlich belastbarer bzw. bei entsprechender Dimensionierung langlebiger, da der Verschleiß durch abtriebsseitige Radial- und Axialkräfte weiter minimiert wird. Die größeren Wellenzapfen erlauben es außerdem, bei der Montage zahlreiche Kundenwünsche – zum Beispiel bezüglich Wellendurchmesser, Zapfenform und -länge etc. – zu berücksichtigen.
Robuste Antriebssysteme zeigen ihre Schokoladenseiten
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Bilder 4, 5: Die Kakaomasse wird mit einer Komprimierschnecke verdichtet – am Antrieb sitzt ein Stirnradgetriebemotor

… und Festes wieder flüssig

Förderantriebe bewegen das verfestigte Zwischenprodukt anschließend über Transportglieder durch fünf Walzwerke hindurch, in denen es nach und nach noch feiner verarbeitet wird. Erst dann gelangt das Gemisch in die letzte Sektion der Schokoladenherstellung. In der von Bühler mit speziellem Branchen-Know-how entwickelten Einwellen-Conche wird der Wassergehalt reduziert, um eine fein, zart schmelzende Konsistenz zu erhalten, außerdem werden durch geschickte Temperaturkontrolle Bitterstoffe verdampft, während die erwünschten Aromen erhalten bleiben. In dieser Anwendung kommen NORD-Antriebe beim Fördern, Rühren und Pumpen zum Einsatz. Ein Stirnradgetriebemotor dient als Bandantrieb zum Befüllen der Conche. Je nach Rezeptur wird die Schokomasse bis zu 48 Stunden lang bei erhöhter Temperatur in flüssigem Zustand unablässig gerührt, bis ein Produkt sowohl mit feinstem Schmelz als auch mit exakt dem erwünschten Aromaprofil erreicht ist. Die Rührarme werden von einem platzsparenden Direktantrieb bewegt. Der hierfür eingesetzte Flachgetriebemotor liefert eine Leistung von 55 kW. Die conchierte Masse wird über ein Pumpensystem evakuiert – angetrieben von einem Stirnradgetriebemotor.
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Bild 6: Bandantrieb bei Beschickung der Conche

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Bild 7: Flachgetriebemotor, der die Conche antreibt

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Bild 8: Zutaten und Zwischenprodukte werden durch eine Reihe von Pumpenantrieben aus Tanks und von einer Anlage zur nächsten befördert, hier: Entleerung der Conche

Fazit

In der Schokoladenproduktion sind Maschinen wie Mahlwerke, Mischer und Rührer ebenso wie zahlreiche Förderstrecken und Pumpleitungen auf unverwüstliche Antriebstechnik angewiesen. Im Werk des Schokoladen-Innovators Josef Zotter übernehmen zahlreiche Getriebemotorvarianten von NORD DRIVESYSTEMS unterschiedlichste dieser Aufgaben. Thomas Linshalm, Leiter der Kakaoverarbeitung bei Zotter, erklärt: „Wir haben sehr viele Getriebemotoren bei uns im Einsatz, da ist es wichtig für uns, wenn etwas sein sollte, dass wir Ersatzteile bekommen. Generell arbeiten die Antriebe sehr zuverlässig.“

KASTEN:
Vom süßen Geheimnis zum täglich geöffneten Schlaraffenland


Die Zotter-Fabrik in Riegersburg unweit von Graz ist seit Jahren ein höchst populäres Familienausflugsziel. Für einen Betrieb des Süßwaren-Metiers ist das auch heute noch bemerkenswert, denn lange neigten Fabrikanten dieser Branche besonders zur Verschlossenheit – aus Angst vor Industriespionen. Das hat plausible Hintergründe. Schon ein gewisser Forrest Mars zum Beispiel heuerte in den 1930er Jahren unerkannt als Stundenlöhner bei den Schweizer Schokoladenpionieren Jean Tobler und Henri Nestlé an. Ohne den Undercover-Einsatz des Mars-Patriarchen wären Twix, Snickers und Konsorten vielleicht heute nicht weltbekannte Marken. In späteren Jahrzehnten eskalierte der Verrat von Verfahrens-Know-how zwischen den britischen Traditionsherstellern Cadbury und Rowntree so eklatant und öffentlich, dass es den Kinderbuchautor Roald Dahl zur Geschichte von Charlie und der Schokoladenfabrik des Geheimniskrämers Willy Wonka inspirierte. Auch dies ist nun allerdings schon 50 Jahre her. Besucht man heute den Hauptsitz von Zotter, so könnte sich das Werk ganz im Kontrast dazu kaum transparenter geben: Den ganzen Tag spazieren Schaulustige auf einer Empore hoch über den Produktionsanlagen durch die Fabrik. Stets haben sie beste Sicht auf Röster und Brecher, Waagen und Mischer, Walzen und Conchen. Alle wichtigen Produktzustände zwischen Bohne und Schokolade können Schritt für Schritt verkostet werden. Bis zu 3.000 Besucher hat der Standort täglich, im Jahr kommen so Hunderttausende Augenzeugen zusammen. Fast alle verweilen am Ende ihres Rundgangs ausgiebig in der Zotter-Naschstraße: Hier lässt sich die ganze Vielfalt der momentan 365 parallel produzierten Spezialitäten stückchenweise durchprobieren.

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