Energieeffizienz ist der beste Weg zur Senkung von Kosten und Emissionen in der Industrie
Die Energieeffizienz-Initiative zeigt in einem neuen Bericht, dass die Verbesserung der industriellen Energieeffizienz der schnellste und wirksamste Weg ist, um Energiekosten zu senken und Treibhausgasemissionen zu verringern.
- Industrielle Verbraucher können ihre Energieeffizienz gemäss unabhängigem Bericht durch zehn Massnahmen umgehend verbessern
- Dank verbesserter Energieeffizienz lassen sich Energiekosten und Emissionen bei gleichbleibender Produktivität kurz- und mittelfristig deutlich senken
- Als weltweit grösste Verbraucherin von Strom, Erdgas und Kohle ist die Industrie für 42 Prozent des Strombedarfs verantwortlich
Der Bericht wurde vor dem Hintergrund des steigenden Drucks auf Unternehmen durch hohe Energiekosten und die Folgen des Klimawandels erstellt. Die Energieeffizienz-Initiative ist ein globales Forum, dem sich rund 200 Akteure angeschlossen haben. Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz weltweit zu verbessern und den Austausch von Ideen und Best Practices in diesem Bereich zu intensivieren.
Das heute veröffentlichte „Industrial energy efficiency playbook“ enthält zehn Massnahmen durch die Unternehmen sofort ihre Energieeffizienz steigern und ihre Energiekosten und Emissionen reduzieren können. Im Mittelpunkt stehen dabei bereits heute verfügbare Technologien, die rasche Ergebnisse und einen schnellen ROI liefern – und in grossem Massstab eingesetzt werden können.
„Energieeffizienz ist ein Win-Win für Unternehmen und das Klima“, sagte Kevin Lane, Senior Program Manager Energy Efficiency bei der Internationalen Energieagentur (IEA). „Die Industrie muss den Klimawandel an allen Fronten angehen – durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Investitionen in kohlenstoffarme Prozesse und Entwicklung von Geschäftsmodellen, die auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. Die Verbesserung der Energieeffizienz sticht dabei als die beste Option für Unternehmen hervor, die ihre Emissionen kurzfristig reduzieren wollen. Bei den zehn im Bericht beschriebenen Massnahmen handelt es sich um bekannte, kosteneffiziente Lösungen, die in grossem Massstab zügig umgesetzt werden können, um Unternehmen zu unterstützen, ihre ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.“
Laut IEA ist die Industrie als weltweit grösste Verbraucherin von Strom, Erdgas und Kohle verantwortlich für 42 Prozent des gesamten Strombedarfs, was über 34 Exajoule Energie entspricht.1 Die Eisen- und Stahlindustrie sowie die chemische und petrochemische Industrie sind die grössten Energieverbraucher in den fünf Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch – China, USA, Indien, Russland und Japan. Dieser Energieverbrauch ist im gegenwärtigen inflationären Umfeld mit hohen Kosten verbunden. Zudem war er laut IEA 2021 für neun Gigatonnen CO2 verantwortlich, was 45 Prozent der gesamten direkten Emissionen der Endverbrauchssektoren entspricht.
Im Rahmen des Berichts befragt wurden Unternehmen wie ABB, Alfa Laval, die DHL Group und Microsoft sowie die IEA und die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ). Die Empfehlungen reichen von der Durchführung von Energieaudits bis zur angemessenen Dimensionierung von Industrieanlagen, die häufig für ihre Aufgabe zu gross ausgelegt sind und deshalb Energie verschwenden. Durch den Datenumzug von lokalen Servern in die Cloud liessen sich rund 90 Prozent des Energieverbrauchs durch IT-Systeme einsparen.2 Auch die Beschleunigung des Übergangs weg von fossilen Brennstoffen durch die Elektrifizierung von Industrieflotten, die Umstellung von Gasboilern auf Wärmepumpen oder den Einsatz gut gewarteter Wärmetauscher wird Effizienzsteigerungen ermöglichen.
Weitere mögliche Massnahmen sind die Installation von Sensoren und die digitale Energieüberwachung in Echtzeit, um so genannte „Geisteranlagen“ zu erkennen, die im Standby-Betrieb Strom verbrauchen. Die Nutzung digitaler Zwillinge hingegen kann Effizienzmassnahmen ohne Unterbrechung der Produktion simulieren. Mit Smart-Building-Lösungen zur Steuerung von Stromversorgung, Beleuchtung, Jalousien und HLK (Heizung, Lüftung, Klima) lässt sich in Industrieanlagen ebenfalls Energie sparen.
Zu den Empfehlungen zählt auch die Installation von Frequenzumrichtern, mit denen sich die Energieeffizienz eines motorbetriebenen Systems um bis zu 30 Prozent verbessern lässt. So lassen sich sofort Kosten und Emissionen einsparen. Würden die mehr als 300 Millionen elektrischen Antriebssysteme, die in der Industrie derzeit in Betrieb sind, durch optimierte, hocheffiziente Motoren ersetzt, könnte der weltweite Stromverbrauch um bis zu zehn Prozent reduziert werden.
„Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die der Industrie im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Senkung ihrer Energiekosten helfen können, ohne Performance und Produktivität zu beeinträchtigen, gibt es bereits heute“, sagte Tarak Mehta, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Antriebstechnik. „Die jüngsten technologischen Fortschritte bei der Energieeffizienz bieten der Industrie ein erhebliches und unkompliziert realisierbares Verbesserungspotenzial. Wir müssen nicht das Licht ausschalten und die Produktion anhalten, um Geld zu sparen. Stattdessen zeigt dieser wichtige neue Bericht praktische Schritte auf, wie Unternehmen ihren Energiebedarf reduzieren, ihre Stromrechnung senken und dabei den laufenden Betrieb aufrechterhalten können.“
Führungskräfte in Unternehmen und Experten, die mehr darüber erfahren möchten, wie sie ihre Energiekosten und ihre CO2-Emissionen senken können, sind zur Teilnahme an einer Podiumsveranstaltung eingeladen, bei der die im Bericht aufgezeigten Chancen und ihre mögliche Nutzung eingehend erörtert werden. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 13. Dezember um 16 Uhr MEZ statt und wird anschliessend als Video auf Abruf zur Verfügung gestellt. Zur Teilnahme anmelden.
www.abb.com
Fordern Sie weitere Informationen an…