Flugzeugbauer profitieren von moderner Zerspanungstechnologie

Vor einigen Wochen ist die weltgrößte Luftfahrtschau, die Paris Air Show in Le Bourget, zu Ende gegangen. Beim Rennen um die meisten Aufträge lagen diesmal der Boeing-Konzern und sein europäischer Rivale Airbus beinahe gleichauf.

Dass allein die beiden Größten der Branche auf dieser Messe Auftragseingänge von über 100 Milliarden US-Dollar unter sich aufgeteilt haben, verdeutlicht, wie groß der Luftfahrt-Markt ist.

Ein nicht geringer Anteil des riesigen „Aerospace-Kuchens“ entfällt auf Bauteile, die spanend bearbeitet werden. Die Flugzeugbauer fordern dabei vor allem in zwei Bereichen eine Verschiebung technologischer Grenzen ein: Zum einen soll das Gewicht vieler Bauteile immer weiter reduziert werden. Damit kommen an immer mehr Stellen Verbundwerkstoffe zum Einsatz. Ein Material, mit dem aktuell sowohl die Fertigungsbetriebe als auch die Flugzeughersteller viele neue Erfahrungen sammeln.

Zum anderen müssen die Wirkungsgrade der Turbinen höher und höher getrieben werden. Das erfordert extrem heiße Betriebstemperaturen, die selbst hochwarmfeste Nickelbasislegierungen an ihre Grenzen bringen. Für den Fertiger bedeutet es, dass er extrem schwer zerspanbares Material in höchster Qualität bearbeiten muss. Oder es kommen komplett neue hochwertige, spanend herzustellende Komponenten hinzu, wie zum Beispiel beim Getriebefan, der sich durch ein Untersetzungsgetriebe zwischen dem Fan und der antreibenden Niederdruckturbine auszeichnet.

In dieser Ausgabe der mav widmen wir dem spannenden Technologiefeld „Fertigungsstrategien für die Luftfahrtindustrie“ großen Raum (S. 45 - S. 90), denn ohne innovative Werkzeuge und moderne Maschinen gäbe es die hohe Entwicklungsdynamik in der Luftfahrt nicht.

Holger Röhr
Chefredakteur
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