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Voith News
MobiLab, SpeedUp Certificate, 3D Scan: Voith erweitert Messtechnik- und Diagnose-Service
Voith erweitert das Angebotsportfolio für Messtechnik- und Diagnose-Services um drei neue Produkte: Das MobiLab ist ein mobiles Analyselabor zur Untersuchung und Optimierung der Stoffqualität vor Ort. Mit dem SpeedUp Certificate prüft Voith die Möglichkeiten für Papierhersteller, ihre Papiermaschine von der maschinendynamischen Seite über der ursprünglichen Konstruktionsgeschwindigkeit zu betreiben. Und mit dem 3D Scan lassen sich millimetergenaue digitale Abbilder des Ist-Zustandes von Anlagen erstellen.
Im Rahmen des Servolution-Portfolios bietet Voith mit dem Messtechnik- und Diagnose-Service speziell auf die Anforderungen der Papierindustrie zugeschnittene Serviceprodukte. Dabei profitieren Anlagenbetreiber sowohl von dem mechanischen und technologischen Know-how eines Komplettanbieters als auch von Service-Experten mit durchschnittlich mehr als zehn Jahren Branchenerfahrung. So kann mit dem Messtechnik- und Diagnose-Service von Voith nicht nur ein reibungsloser Anlagenbetrieb sichergestellt, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage erhöht werden.
„Mit dem Messtechnik- und Diagnose-Service bieten wir Papierherstellern maßgeschneiderte Lösungen auf dem aktuellen Stand der Technik“, erklärt Stefan Natterer, Leiter Messtechnik- und Diagnose-Service bei Voith. „Und unser Portfolio wird fortlaufend um neue Technologien und Services wie MobiLab, SpeedUp Certificate oder 3D Scan erweitert.“
MobiLab – mobiles Labor zur Optimierung der Stoffaufbereitung
Kommt es in der Papierproduktion zu Qualitäts- und Prozessschwankungen, stehen Anlagenbetreiber vor der Herausforderung, die Auslöser zu identifizieren. Meist muss hierfür eine Vielzahl an Stoffproben analysiert und ausgewertet werden. Da aber mittlerweile nur noch wenige Papierhersteller ein gut ausgestattetes Nasslabor vor Ort unterhalten, werden große Mengen an Proben zu ausgewiesenen Instituten versandt und dort geprüft. Dies geht nicht nur mit einem hohen logistischen Aufwand einher, sondern ist in der Regel auch sehr zeit- und kostenintensiv. Aufgrund der erforderlichen aufwendigen Probenkonservierung können wertvolle Ergebnisse verfälscht oder sogar wertlos werden.
Die Lösung: das Voith MobiLab – ein voll ausgestatteter mobiler Nasslaborcontainer zur Analyse typischer Probleme in der Stoffaufbereitung, angefangen bei Faserverlust bis hin zu Problemen bei der chemischen Durchmischung. Auf der Suche nach den Ursachen können die Voith-Experten vor Ort auf sämtliche gängigen Analyseverfahren zurückgreifen.
Zusätzlich zu den Labormessungen im MobiLab bietet Voith das Wet End Process Analyse-Paket. Durch die Kombination verschiedener Messtechniken (Druckpulsation, Stoffdichte, Luftgehalt, Online-Papierübertragung und Offline-Tapioanalyse) lässt sich beispielsweise die Papier-Flächengewichtsstabilität ermitteln. Über eine Papierproben-Datenbank und Best Practices sind der aktuelle Stand sowie Fehler schnell und effizient identifizierbar und entsprechende Maßnahmen zur Behebung können eingeleitet werden. Zudem lässt sich das MobiLab bei der Erprobung neuer Papiersorten oder -qualitäten während Maschinenversuchen an reellen Kundenanlagen nutzen, um maximale Schlüsse aus diesen in der Regel teuren Praxisversuchen zu ziehen.
SpeedUp Certificate – Überprüfung einer Geschwindigkeitserhöhung
Durch den Einbau einer neuen, technologisch verbesserten Komponente lässt sich die Betriebsgeschwindigkeit einer Papiermaschine theoretisch steigern – und so die Wirtschaftlichkeit des gesamten Herstellungsprozesses verbessern. Was aber, wenn die ursprünglich definierte maximale Konstruktionsgeschwindigkeit der Papiermaschine unter der möglichen Geschwindigkeit neuer Komponenten liegt?
Mit dem Voith SpeedUp Certificate können Unternehmen die gesamte Papiermaschine im Rahmen eines Audits untersuchen lassen, um eine bauartbedingte Eignung der Maschinenkomponenten für eine zukünftig höhere, über der ursprünglichen Konstruktionsgeschwindigkeit liegende Betriebsgeschwindigkeit festzustellen. Dabei werden zum Beispiel maschinendynamische Limitierungen wie Vibrationen, kritische Drehzahlen, die Antriebsauslegung, der Zustand der vorhandenen Bauteile und technologische Prozessbetrachtungen soweit jeweils notwendig berücksichtigt. Nicht geeignete Bauteile werden erkannt und die erforderlichen Maßnahmen für eine Erhöhung der Betriebsgeschwindigkeit aufgezeigt. Dazu können beispielsweise der Austausch ungeeigneter Leitwalzen oder Versteifungsmaßnahmen an der Stuhlung zählen.
Nach einer erfolgreich absolvierten SpeedUp-Untersuchung durch Voith erhält die Maschine ein „Bauartbedingtes Design Speed Certificate“, das eine neue maximale Konstruktionsgeschwindigkeit für die untersuchten Bauteile und Maschinengruppen definiert. So können sich Papierhersteller Sicherheit verschaffen, bevor sie die Produktionsgeschwindigkeit ihrer Anlage erhöhen.
3D Scan – millimetergenaues räumliches Abbild der realen Maschine
Papierfabriken verändern sich über die Jahre, beispielsweise durch Modernisierungen und den Einbau neuer Komponenten. Häufig wird dies jedoch nicht in den Konstruktionszeichnungen dokumentiert, was bei weiteren Umbaumaßnahmen zu Komplikationen führen kann.
Mit dem 3D Scan können die Voith-Experten vor Ort ein digitales räumliches Abbild einer Maschine und deren Umgebung erzeugen und so den tatsächlichen Ist-Zustand festhalten – und zwar mit einer Genauigkeit von einem Millimeter bei einem Scanabstand von zehn Metern und einer maximalen Scanreichweite von 360 Metern. Die gewonnenen Realdaten lassen sich als Punktewolke in verschiedenen Formaten abspeichern und weiterverarbeiten, um diese als Vorlage für ein Umbauprojekt, eine Installationsprüfung oder für Messungen am Schreibtisch zu verwenden. Point-Cloud-Daten lassen sich mit CAD-Daten kombinieren, sodass ein Maschinenmodell inklusive aller Leitungen und Rohre entsteht. Durch die räumliche Prüfung im 3D-CAD-System mit automatischer Kollisionsprüfung sinkt die Wahrscheinlichkeit von aufwendigen Nacharbeiten und Adaptionen vor Ort.
Für Attila Bencs, General Manager bei der Hamburger Hungaria Ltd., ein klarer Vorteil: „Beim Umsetzen der Pulper in unserem Werk in Dunaújváros hatten wir bereits im Vorfeld durch die 3D Scans genaueste Informationen zu den räumlichen Verhältnissen vor Ort. Von der besseren Veranschaulichung haben alle Projektbeteiligten und Maschinenbediener gleichermaßen profitiert“, fasst Bencs den extrem nützlichen Einsatz des 3D Scans durch Voith zusammen und fügt hinzu: „Das hat uns bei dem Umbau sehr viel Zeit und Arbeitskraft erspart.“
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