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Volatile Märkte: Angepasste Connectivity macht Automationsgeräte flexibler

75 Jahre HARTING Technologiegruppe: Im Markt der Automation hat es in diesem Zeitraum viele innovative Entwicklungen und Lösungen gegeben.

Volatile Märkte: Angepasste Connectivity macht Automationsgeräte flexibler

Auch wenn HARTING noch keine 75 Jahre partnerschaftlich mit SEW-EURODRIVE unterwegs ist, so hat es in den letzten Jahrzehnten schon zahlreiche gemeinsame und erfolgreiche Projekte gegeben.

Die SEW-Firmengruppe mit dem Hauptsitz im badischen Bruchsal und weltweit über 18.000 Mitarbeitende ist einer der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Antriebstechnik/Antriebsautomatisierung. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum qualifizierter Produkte, Lösungen und Dienstleistungen.

Vom Einzelantrieb bis hin zu kompletten Antriebssystemen bietet SEW-EURODRIVE anwenderspezifische Komplettlösungen durch ein umfassendes Baukastensystem elektromechanischer Komponenten, elektronische Drehzahlregelsysteme und computergestützte Berechnungsprogramme. 17 Fertigungswerke und 81 DriveTechnologyCenter in 52 Ländern bieten globale Präsenz, besten Service und schnelle Verfügbarkeit. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatz von > 3,3 Mrd. Euro.

HARTING hat sich innerhalb von 75 Jahren zu einem globalen Technologiekonzern entwickelt.
Die Technologiegruppe ist weltweit marktführend in der elektrischen und elektronischen Verbindungstechnik. Die Geschäftseinheiten des Unternehmens bieten ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Lösungen für Anwendungen im industriellen Umfeld. Das Produktportfolio umfasst Steckverbinder, Geräteanschlusstechnik, Netzwerkkomponenten und konfektionierte Systemkabel. Alle Lösungen haben den klaren Nutzen in der Anwendung im Fokus.

HARTING Produkte verbinden und vernetzen Geräte, Maschinen und Anlagen mit Daten, Signal und Power. So werden Lösungen für die Märkte Automatisierungstechnik, Energie, Verkehrstechnik, Maschinenbau und Medizintechnik geschaffen. Außerdem produziert HARTING elektromagnetische Komponenten für die Automobilindustrie, Ladetechnik und -kabel für Elektrofahrzeuge und bietet Lösungen für die Bereiche Gehäusetechnologie und Shop-Systeme.

Das Erfolgsrezept: HARTING hat sich stets den jeweiligen Marktanforderungen angepasst und sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder neu „erfunden“. Aus der ursprünglichen Sparte zur Entwicklung von Musik- und Zigarettenautomaten in den 1950er Jahren bildete sich der heutige Geschäftsbereich mit Installation ganzer Shop- und Kassensysteme im Lebensmitteleinzelhandel. Ebenso die Weiterentwicklung des Bereichs der Aktuatorik: Ursprünglich wurden von HARTING entwickelte Magnete in Textilmaschinen eingesetzt, später hielten sie darüber hinaus Einzug in Automobilen.

Hohe Innovationskraft, kompromisslose Qualität, ausgeprägte Kundenorientierung, internationale Ausrichtung und gesellschaftliche Verantwortung waren bestimmend für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Als Treiber und Motor von Industrie 4.0 wird die Welt von morgen mitgestaltet.

Ende der 1990er Jahre war insbesondere der Bereich der Automobilproduktion maßgeblicher Treiber für einen Trend, der bis heute andauert. Man erkannte sehr schnell, dass die Maschinenverfügbarkeit auch sehr mit der Geschwindigkeit der Service-Einsätze zusammenhing. Hier brachte der Han® 10E Steckverbinder – als Lösung zur Steckbarmachung der Standard-Antriebe – den erforderlichen Effekt und damit eine deutliche Verbesserung.

Nun konnte an Antrieben – auch ohne ergänzenden Service eines Elektrikers – nur durch den Mechaniker gewechselt werden. Ein klarer Kostenvorteil: Zum einen wurden Ressourcen bei den Technikern gespart, zum anderen benötigte man für solch einen Wechsel nur noch einen Bruchteil der früheren Zeit. Damit wurde der Han® 10E zum Standard-Steckverbinder für Motoren. Mit der dann dazu passenden Gehäuselösung war Han-Drive® als der Standard für steckbare Antriebe geboren.

Und SEW-EURODRIVE hat diese Lösung maßgeblich mit vorangetrieben.

Waren doch diverse Motoren des Unternehmens in den entsprechenden Applikationen der Automobilhersteller verbaut. Egal ob in der Fördertechnik, in der Montage oder gar im Lack, überall finden sich Antriebe von SEW-EURODRIVE. Diese Flexibilität kam dann auch beim nächsten technologischen Schritt zum Tragen, der dezentralen Antriebstechnik.

Man erkannte schnell, dass bei vielen gleichgearteten Antrieben in einer längeren Anlagenstruktur eine Linien-Versorgung der Leistungsbereitstellung Vorteile bringt. Dazu war zum einen eine steckbare und damit flexible Linientopologie genauso notwendig wie auch eine intelligente Ansteuerung der dezentralen Antriebe.

Bei SEW-EURODRIVE hieß diese Lösung MOVIMOT® oder später auch MOVIPRO®. Hierbei wanderten die Schaltgeräte aus dem ehemals zentralen Schrank in die dezentralen Einheiten auf oder in der Nähe des Motors. Eine Initiative des VDW namens DESINA forcierte diese Konzeption maßgeblich, wenn auch aus heutiger Betrachtungsweise die Technik damals zu früh war und auch die Positionierung auf den Sektor der Werkzeugmaschine nicht den erforderlichen Erfolg brachte. Aber die Idee wurde massiv in anderen Anwendungsfeldern und Branchen getrieben, weshalb die dezentrale Technik heute ein absoluter Standard ist.

Trotz steigendem Energiebedarf wurden die Antriebe und auch die dezentralen Einheiten zudem immer kleiner. Auch hier ist der Trend der Miniaturisierung in der Automation klar zu erkennen. Daher wurde es auch notwendig, hier eine neue Lösung zu finden.

Mit Han® Q 8/0 und Han® Q 4/2 wurden dann neue Schnittstellen-Standards entwickelt, die ebenso in den DESINA Standard eingebracht wurden und die zudem bei SEW-EURODRIVE in diverse Lösungen Einzug hielten. Mit dem Han® Q 4/2 konnte nun eine ausreichende Energieversorgung des dezentralen Teilnehmers erfolgen, die sogar bidirektionale Energieflüsse berührungssicher führt und der Han® Q 8/0 stellte die direkte Versorgung des Antriebs von dem dezentralen Umrichter sicher.

Daher gab es diese Lösung dann auch sehr schnell als abgeschirmte Lösung, um der EMV Thematik entsprechend Rechnung zu tragen. Automationsgeräte, wie dezentrale Antriebseinheiten, müssen sich am Markt aber auch den Lösungen der zentralen Struktur stellen. Hier kommt einer effizienten und flexiblen Integration der Schnittstelle ins Gerät eine besondere Aufgabe zu. Um die Fertigungsprozesse möglichst automatisiert ablaufen lassen zu können, wurde eine PCB Adaption entwickelt, die den händischen Aufwand auf ein minimales Maß reduziert.


Volatile Märkte: Angepasste Connectivity macht Automationsgeräte flexibler

Aber die Miniaturisierung hatte auch Einfluss auf die Ausgestaltung der Elektronik im Gerät. Für den neuen MOVI-C®-Elektronikbaukasten wurde mit dem har-flex® THR eine Lösung konzipiert, die die Anforderungen an Robustheit ebenso erfüllt wie den Anspruch an den reduzierten Platzbedarf im Gerät. Die notwendige Modularität der Schnittstelle aufgrund des Baukastenprinzips der neuen Umrichterfamilie konnte mit der neuen Lösung sehr flexibel umgesetzt werden.

Die Anforderungen an Sicherheit und Robustheit konnten mit den vorhandenen SMD Kontaktierungen nicht erreicht werden. Daher wurde gemeinsam nach Alternativen gesucht und mit der Integration der THR Technologie genau die richtige Anschlusstechnik gefunden. So war man dann in der Lage, einen Optionssteckplatz zu installieren, mit dem man sehr schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren kann.

Durch mehr Elektronik und die immer kleineren, kompakteren Geräte steigt der Grad an Komplexität unaufhörlich, die ins Feld gebracht wird. Hier braucht es zukünftig intelligente Systeme, die diese Komplexität noch beherrschbar machen. Egal, ob über Ethernet basierte Bussysteme zentral überwacht oder vor Ort deutlich angezeigt – hier sind klare Handlungsentscheidungen für den sicheren Betrieb notwendig. Predictive Maintenance, Anforderungen an funktionale Sicherheit und integriertes Energie-Management sind hier nur einige Beispiele dafür.

Der steigende Anspruch, Sensordaten vor dem Hintergrund der Digitalisierung maximal auszuwerten, die Notwendigkeit, mehr Flexibilität in der Geräteverwendung mit modularen Systemen zu erreichen und sich den immer kompakteren Elektronik-Integrationen passend aufzustellen – all diese Aspekte sind die Herausforderungen gewesen, denen sich SEW-EURODRIVE und HARTING in den vergangenen Jahren immer erfolgreich gestellt haben, um optimale Lösungen erfolgreich auf den Markt zu bringen.

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