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Vertrauen ist besser: Forschungsprojekt »Velektronik« schafft Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik

Um Elektronik sicher und zuverlässig einzusetzen, muss man nachvoll-ziehen können, woher sie kommt, was sie macht und wie sie aufgebaut ist.

Vertrauen ist besser: Forschungsprojekt »Velektronik« schafft Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik
Reinraum mit Pilotfertigungslinie am Fraunhofer IPMS.

Aktuell gibt es zwar einige technische Lösungen im Sinne einer vertrauenswürdigen Elektronik, aber noch keine durchgängige Methodik zur Vertrauenswürdigkeit, die die komplette Wertschöpfungskette ausreichend einbezieht. Das im März 2021 gestartete Forschungsprojekt »Velektronik« setzt hier an. Das Fraunhofer IPMS beschäftigt sich mit vertrauenswürdigen Fertigungsverfahren.

Als das zentrale Vorhaben der Förderrichtlinie für »Vertrauenswürdige Elektronik (ZEUS)« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) soll im Rahmen des Forschungsprojekts »Velektronik« eine Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik für Deutschland entstehen, die sichere Wertschöpfungsketten als Schnittstelle zwischen Forschung und Unternehmen schafft. Daran arbeiten die Kooperationspartner aus Fraunhofer-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft in der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) zusammen mit dem edacentrum in den nächsten drei Jahren gemeinsam in allen Bereichen der Elektronikentwicklung und -fertigung an Lösungskonzepten für vertrauenswürdige Elektronik.

Wichtiger Schritt für die technologische Souveränität in Deutschland und Europa
Eine zukunftsorientierte Gesellschaft ist in allen relevanten technischen Anwendungsdomänen – ob in kritischen Infrastrukturen, in der Industrie 4.0, im Automobilbereich oder auch bei medizinischen Geräten – auf elektronische Komponenten angewiesen. Auf diese müssen sich die Menschen verlassen können, um darauf vertrauenswürdige Produkte, Systeme und Infrastruktur aufbauen zu können. »Technologische Souveränität bedeutet, dass wir vor dem Hintergrund einer stark internationalisierten Wertschöpfung die Hoheit darüber behalten, welche konkreten Eigenschaften die elektronischen Komponenten unserer Produkte haben.«, betont Johann Heyszl, Abteilungsleiter Hardware Security am Fraunhofer AISEC und fachlicher Leiter des Forschungsvorhabens und ergänzt: »Dies sichert nachhaltig die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, insbesondere des Mittelstands.«


Vertrauen ist besser: Forschungsprojekt »Velektronik« schafft Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik

Die komplette Wertschöpfungskette wird adressiert
Elektronik ist dann vertrauenswürdig, wenn sie allen unseren Erwartungen an die Funktionalität entspricht und gleichzeitig keine Hintertüren oder Schwachstellen für Angreifer und Manipulationen offenlässt. Die im Forschungsprojekt entstehende Plattform setzt hier an und wird die komplette Wertschöpfungskette berücksichtigen, um konkrete Lösungskonzepte für vertrauenswürdige Elektronik zu liefern. Dafür werden sich die Partner darauf konzentrieren, eine technologische Übersicht zu schaffen, Beiträge zur notwendigen Standardisierung zu erstellen und das Netzwerk von Forschung und Wirtschaft sowie das letztendliche Know-how aufzubauen.

Das Fraunhofer IPMS beschäftigt sich innerhalb des Projekts mit der vertrauenswürdigen Fertigung elektronischer Bauelemente, dem sogenannten »Split Manufacturing«. Darunter versteht man den Ansatz, einen Chip durch unterschiedliche Foundries zu bearbeiten und aufbauen zu lassen. Dabei kann beispielsweise der Aufbau der CMOS-Backplane von der MEMS-Fertigung losgelöst werden. Im Sinne der vertrauenswürdigen Elektronik gilt es, die IP der Einzelkomponenten zu schützen, Schnittstellen und Funktionalitäten zu erhalten und dennoch Sicherheitsmerkmale in Hard- und Software vorzusehen.


Vertrauen ist besser: Forschungsprojekt »Velektronik« schafft Vernetzungsplattform für vertrauenswürdige Elektronik

Über das Projekt Velektronik
Die Plattform Velektronik wird von der Geschäftsstelle der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland koordiniert. Die Gesamtkoordination erfolgt durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC. Die Ergebnisse des Projekts können anschließend innerhalb der Plattform, für weitere Forschungsvorhaben und vor allem von der Wirtschaft genutzt werden. Ein direkter Praxisbezug sowie eine starke industrielle Relevanz und Akzeptanz sind über einen Industriebeirat sichergestellt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.

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