Im Nu auf Mü Automatisierung für die wahrscheinlich präzisesten Druckwalzen der Welt
Sie nehmen es genau. Sie nehmen es ganz genau. „Mü“ muss das wohl am häufigsten verwendete Wort bei Daetwyler Graphics AG am Standort Oftringen in der Schweiz sein.
KEBA Servomotor mit hoher Dynamik und Leistung auf sehr kleinem Bauraum.
60 Mitarbeiter/Innen entwickeln und produzieren hier mit viel Liebe zum Detail jährlich etwa 60 Dreh- und Schleifanlagen zur Herstellung und Bearbeitung von bebilderten Zylindern (sogenannten Druckwalzen), die in Druckmaschinen mittels Tiefdruckverfahren eingesetzt werden. Das Unternehmen, das zur Heliograph Holding gehört, generiert einen Jahresumsatz von etwa 15 Millionen EURO.
Das Tiefdruckverfahren mit Druckwalzen wird hauptsächlich für Druckaufträge verwendet, bei denen Optik und/oder Sicherheit eine wichtige Rolle spielen, wie es in der flexiblen Verpackungsindustrie der Fall ist, z.B. in der Zigarettenindustrie, oder auch beim Druck von Banknoten und Wertpapieren. Auch im Katalogdruck, wo es um sehr große Mengen geht, wird dieses Verfahren verwendet. Die Exportrate ist sehr hoch, Asien ist für Daetwyler Graphics der größte Markt.
Betreiber von Anlagen aus dem Hause Daetwyler stellen die genauesten Druckwalzen der Welt her. Solche Anlagen müssen sicherstellen, dass Endkunden ihre Walzen im Mü-Bereich präzise aufbereiten und bearbeiten können. Der Toleranzbereich beträgt, je nach Walzengröße, zehn µm zylindrisch und im Durchmesser ebenfalls fünf bis zehn µm. Um dies zu erreichen, werden die Führungen der Maschine auf ca. 3 µm geradegerichtet. Wenn die Zylinder nicht hochgenau in Druckanlage dreht, werden Farben abweichen bzw. gar nicht mehr vorhanden sein. Also liegt die Latte in Sachen Qualität, auch für die Antriebe, Regler, Controller und Steuerungen, sehr hoch.
Hansjoerg Michel, Head of Technology, Daetwyler Graphics AG: „Die KEBAner sind extrem nah am Produkt dran und können dadurch rasch professionell beraten. Man wird nicht zig Mal weiterverbunden, sondern redet mit dem Profi auf Augenhöhe.“
Infokasten: Wie funktioniert das Tiefdruckverfahren?
Das Tiefdruckverfahren besteht aus drei Schritten:
- Die Druckplatte oder der Druckzylinder mit den gewünschten Abbildungen wird vollständig eingefärbt.
- Mithilfe einer sogenannten Rakel wird die Druckfarbe von der Oberfläche abgezogen. Nur an den tieferen Stellen, sprich an den tatsächlichen Druckelementen, bleibt Druckfarbe haften.
- Farbübertragung: Mit hohem Pressdruck und durch die Saugkraft des Papiers gelangt die Farbe auf das Druckmedium.
Daetwyler und KEBA
Auf die Frage, wann die Zusammenarbeit zwischen Daetwyler und KEBA startete, antwortet Hansjörg Michel, Head of Technology bei Daetwyler Graphics: „Die Heliograph Holding setzte bereits seit Jahren Regler von LTI Motion GmbH (Anm: gehört seit 2019 zu KEBA) ein. Auf einer SPS Messe entdeckte das Entwicklerteam KEBA-Controller und war von der kompakten Bauweise fasziniert.“ Nochmals intensiviert wurde die Geschäftsbeziehung als 2017 Daetwyler Graphic’s Hauptlieferant für Motion Controller ein Produkt abkündigte und kein Nachfolgeprodukt in Petto hatte, das den Anforderungen von Daetwyler entsprach.
Michel: „Die angebotene Lösung hätte bedeutet, dass wir von Null anfangen müssten – sprich vom weißen Blatt Papier weg neu entwickeln. Daher haben wir das Produkt unter den bestehenden Lieferanten ausgeschrieben und die Unternehmen gebeten, uns ein Konzept zu entwickeln und Angebote zu legen“. Insgesamt sechs Automatisierungsspezialisten wurden angesprochen und nahmen am Verfahren teil. Michel: „KEBA hat das Rennen gewonnen – nicht weil sie das günstigste Angebot gelegt haben, da belegten sie übrigens Platz zwei, sondern weil das Gesamtpaket stimmte und sie mit anderen Vorteilen trumpften.“
Bandschleifantrieb mit bestechlicher Gleichlaufeigenschaft durch KEBA Servosystem.
Automatisierung ist keine Insel Flexibilität & Offenheit in kompakter Bauweise
Die Kemro X Hard- und Software Plattform von KEBA bietet generell offene Schnittstellen. Dadurch sind die Lösungen offen für andere Anwendungen, sowohl für eigene als auch für die von Drittanbietern. Der Kunde bestimmt also selber, welche Technologien wo eingesetzt werden, welche Technologie(n) er schützen möchte und wo er Abhängigkeit zulässt. Dieser Ansatz macht einerseits eine Automatisierungslösung zukunftssicher und gewährleistet andererseits, dass Unternehmen flexibel bleiben. Michel: „Andere Automatisierungshäuser bieten alles aus einer Hand an, sind aber auf der Produktebene wie Inseln: Externe oder eigene Anwendungen können nicht eingebunden werden – was ein massiver Nachteil ist.“
Ein weiterer Pluspunkt beim Vergleich der Angebote war das Prinzip der integrierten Sicherheit beim KEBA-Ansatz - sprich die geforderten SLS, Safe Stop- Protokolle etc. sind bereits in der Grundsteuerung vorhanden und alle Regler haben die notwendigen sicheren Eingänge.
Dadurch, dass KEBA möglichst viel Intelligenz in den einzelnen Komponenten vorsieht, kann wesentlich platzsparender gebaut werden. Und diese kompakte Bauweise überzeugte. Michel: „ Wichtig war, z.B., Codesys zu ermöglichen. Meine Bedingung dabei war allerdings, Codesys bereits auf der Steuerung vorzusehen und kein separater PC dafür zu verwenden.
Wenn wir diesen Ansatz der kompakten Bauweise konsequent durchziehen, ergibt sich ein Einsparpotenzial bzgl. Platz im Schaltschrank von etwa 30%.“ Weil der Schaltschrank wesentlich kompakter gebaut werden kann, entsteht bei Daetwyler Graphics mehr Freiheit für das Design neuer Anlagen – was vor allem bei kleineren Anlagentypen eine durchschlaggebende Rolle spielt. Nicht nur die Baugröße – auch die einheitliche Bauform der KEBA Komponenten hilft dem Maschinenbauer. Michel: „Egal welchen Regler von KEBA wir einbauen, ob Servo- oder Frequenzregler – sie haben alle das gleich Maß und die gleiche Bauform, das hilft massiv beim Designen. Daetwyler Graphics plant die nächsten Baureihen bereits auf dieser Basis.
Durch die optimierten Baugrößen der KEBA Drives und dem Mehrachssystem an einer Versorgungseinheit, ist es gelungen die Schaltschrankgröße massiv zu reduzieren und Verdrahtungsaufwand zu minimieren. Daetwyler Graphics spart sich so Arbeitszeit und Kosten ein.
Einzigartig: Team und Kultur
„Was uns an der Zusammenarbeit mit KEBA besonders gut gefällt, sind die kurzen Wege,“ so Michel. „Unsere Ansprechperson in der Schweiz kümmert sich um alle Belange und meldet sich sehr rasch mit Feedback – das klappt hervorragend und kann nur so funktionieren, wenn auch er direkte Ansprechpartner im Unternehmen und eine extrem kurze Kontaktkette hat.“ Was Daetwyler am Partner KEBA noch zu schätzen weiß? Die Tatsache, dass KEBA über Fertigungstiefe und ihre Mitarbeiter über extremes Wissen verfügen.
Michel: „Einerseits spüren wir das in den Beratungsgesprächen im Vorfeld - wir hören förmlich durch, dass KEBA selber produziert und z.B. Platinen herstellt.“ Dort wo die Produkte hergestellt werden, sind also auch die Spezialisten am Werk. Diesen Riesenvorteil spürt man aber auch später im Support. „Die KEBAner sind extrem nah am Produkt dran und können dadurch rasch professionell beraten. Man wird nicht zig Mal weiterverbunden, sondern redet mit dem Profi auf Augenhöhe.“ Wie er die Zusammenarbeit mit KEBA in nur ein paar Worten beschreiben würde? „Offen, ehrlich, kooperativ und kundenorientiert“ lautet die Antwort, wie aus der Pistole. Michel will betont haben, dass dies sowohl auf die KEBA-Niederlassung in der Schweiz als für die Teams in Deutschland und Österreich zutrifft.
www.keba.com
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