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Kick-Off des neuen Bundesforschungsprojekts RoX bei Dürr

Dürr beteiligt sich am RoX-Projekt, entwickelt ein KI-Werkzeug zur Optimierung von Lackierprozessen, gefördert vom BMWK, gestartet mit einem Treffen in Dürrs Zentrale.

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Kick-Off des neuen Bundesforschungsprojekts RoX bei Dürr

Die deutsche Industrie soll branchenübergreifend vom Aufbau einer eigenen KI-Infrastruktur für robotische Systeme profitieren. Ein entsprechendes Cloud-basiertes Ökosystem verspricht mehr Effizienz bei der Fertigung und Entwicklung sowie mehr Unabhängigkeit und Datensouveränität gegenüber internationalen Wettbewerbern. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden mehrere Use Cases definiert, die die RoX-Projektpartner gemeinsam erarbeiten werden. Startpunkt dafür war der Kick-Off am Dürr-Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen mit rund 100 Repräsentanten führender Unternehmen aus der Automobilindustrie ebenso wie aus Chemie, Pharmazie, Luft- und Raumfahrt, dazu Vertretern von Industrieverbänden und Forschungseinrichtungen.

Fokus auf praxisrelevante Anwendungsfälle
Ein Fokus von RoX liegt auf praxisrelevanten Anwendungsfällen, die sich am aktuellen Handlungsbedarf der Industrie orientieren. Bei der Auftaktveranstaltung wurden einzelne Teilprojekte vorgestellt und Arbeitsgruppen gebildet. Diese schnürten erste Arbeitspakete und definierten ihren individuellen Prozessablauf für die Projektlaufzeit. Dürr übernahm die Leitung des Use Cases, der sich in den kommenden 30 Monaten mit der Entwicklung eines KI-Tools beschäftigen wird. Das KI-Tool soll zukünftig die Entwickler während des gesamten Prozesses von der initialen Zusammenstellung bis hin zur Inbetriebnahme von Roboterzellen unterstützen. Im Projekt bringt Dürr als Maschinen- und Anlagenbauer seine Jahrzehnte lange Erfahrung aus weltweiten Projekten und Inbetriebnahmen ein und erarbeitet mit den Partnern KI-Kompetenzen bei der roboterbasierten Automatisierung von Lackierprozessen auf der Grundlage von Simulationsmodellen.

Der Benefit: KI soll Entwickler unterstützen
Entwickler müssen bei der Konfiguration einer Roboterzelle in einer sehr frühen Entwicklungsphase grundlegende Entscheidungen treffen. „Anzahl, Platzbedarf und Bewegungsabläufe der eingesetzten Roboter, das daraus resultierende Layout der Anlage, die Zuordnung der Aufgaben, mögliche Lackierprogramme etc. – all das muss definiert werden, um am Ende die geforderte Taktzeit des Kunden zu erreichen“, erklärt Florian Jaensch, der bei Dürr für das RoX-Projekt verantwortlich ist. Die von Dürr geführte Arbeitsgruppe wird ein KI-Tool konfigurieren, das Entwickler bei diesen Entscheidungen unterstützt und auch weitere Aufgaben auf dem Weg zur Inbetriebnahme selbstständig übernehmen kann. Ein Beispiel: In Zukunft könnte die KI etwa die Bahnprogrammierung selbst optimieren, wodurch eine Effizienzsteigerung entsteht. Insgesamt lässt sich durch diese Automatisierung der Prozess der Roboterzellenkonfiguration beschleunigen.

Wissensdatenbank aus Experten- und Prozesswissen
Grundlage ist der Aufbau einer Wissensdatenbank, in die das gesamte Experten- bzw. Prozesswissen einfließt, so dass eine KI damit arbeiten kann. Anhand der Daten und Vorgaben der Wissensdatenbank, in die beispielsweise Konzepte aus früheren Projekten einfließen, kann die KI erste Vorschläge generieren, etwa zu geeigneten Robotertypen oder Layouts bis hin zur fertig konfigurierten Roboterzelle inklusive der dazu gehörenden Prozessparameter. Dabei spiegelt das Projekt eine sich langsam ändernde Rollen- und Aufgabenverteilung zwischen dem Entwickler und seinen Entwicklungswerkzeugen wider. Künftig wird ein Entwickler in der industriellen Fertigung vorrangig Anforderungen formulieren, anhand derer KI automatisch Lösungsvorschläge generiert, ähnlich wie das bereits heute bei Large Language Models wie ChatGPT der Fall ist.

Zusatz:
Das Forschungsprojekt RoX wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit DARP-Mitteln gefördert. Finanziert wird es von der Europäischen Union – NextGenerationEU. Die im Text geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wider. Weder die Europäische Union noch die Europäische Kommission können für sie verantwortlich gemacht werden.

Über 8ra/IPCEI-CIS:
8ra ist die zentrale digitale Initiative für Europa, die von mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus 12 EU-Mitgliedstaaten vorangetrieben wird, um das allererste „Multi-Provider Cloud-Edge Continuum“ zu schaffen. Das Hauptziel ist die Schaffung einer völlig neuen dezentralen Umgebung, die eine Software-Infrastruktur für die fortschrittliche Nutzung von Datenverarbeitungsressourcen von der Cloud bis zum Edge ermöglicht. Dieses neuartige offene Ökosystem, das von mehreren Anbietern betrieben wird, wird sowohl technologische Abhängigkeiten als auch Lock-in-Effekte reduzieren. Darüber hinaus wird es eine völlig neue Dimension von datengesteuerten Geschäftsmodellen, z. B. im Zusammenhang mit KI und IoT, für ein breites Spektrum von Bereichen und Branchen wie Fertigung, Mobilität, Energie und Tourismus ermöglichen. Im Laufe der geförderten Projekte wird ein Gesamtvolumen von mehreren Milliarden Euro investiert.

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