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British Steel

Bahnsteig High Wycombe in drei Monaten von der Vermessung bis zur Fertigstellung

Im Auftrag des Planungs- und Baudienstleisters AMCO und als Teil des Neubauprojekts »Evergreen 3« der englischen Eisenbahngesellschaft Chiltern hat das Bauteam von Tata Steel Projects in einem multidisziplinären Projekt einen neuen modularen Bahnsteig in nur drei Monaten geplant, gefertigt und errichtet.

Bahnsteig High Wycombe in drei Monaten von der Vermessung bis zur Fertigstellung
Das Team von Tata Steel erledigte die Vermessung, die Vor- und Endplanung, sämtliche Bahnzulassungen, die Herstellung und den Einrichtung so, dass der Bahnsteig pünktlich am 3. April 2011 für die Öffentlichkeit geöffnet werden konnte, und erfüllte so die Lizenzanforderungen von Chiltern Railways.

John Wood, Geschäftsführer für Baugruppen bei Tata Steel, erklärt: »Der Zeitplan war eine echte Herausforderung, aber durch unseren modularen Ansatz sind Planung und Installation viel schneller möglich als bei einer konventionellen Baustelle. Zum Beispiel waren wir lediglich zwei Wochen lang direkt vor Ort.«
»Wir haben inzwischen mehr als 75 modulare Bahnsteige geplant und errichtet, so dass uns auch diese ganze Erfahrung zugutekommt«, ergänzt Wood.

Der Bahnsteig selbst ersetzt eine veraltete Gerüstkonstruktion und wurde zugleich auf 160 Meter verlängert, damit er sich für längere Züge eignet. Zudem ist der neue Bahnsteig auch mehr als drei Meter breit und umfasste auch ein standardisiertes rückseitiges Gitter sowie Abgänge und Tore an den Enden des Bahnsteigs, was die Arbeiten innerhalb der bestehenden Grenzen erschwerte.

Zusätzlich zum Bau des Bahnsteigs war das modulare Team in der Lage, die Gleisführung an die theoretischen Werte anzupassen, einschließlich des Setzens der Schienenbefestigungsmittel. Dazu kamen Planung, Bau und Inbetriebnahme der Bahnsteigbeleuchtung sowie der Verkaufseinrichtungen.

Der modulare Aufbau der Bahnsteige erfüllt zahlreiche Anforderungen, wie zum Beispiel eine Bahnsteigverlängerung, um den Zugang zu längeren Zügen zu ermöglichen, eine Anhebung der Bahnsteigkante, um den Zugang für ältere oder behinderte Personen zu verbessern, oder einen einfachen Austausch des Bahnsteigs.
Während Bauingenieure beim Baumaterial für Bahnsteige üblicherweise reflexhaft an Beton denken, haben die Gleisbauteams von Tata Steel den Aufbau des Bahnsteigs komplett neu erfunden und ein durchgehend modulares Produkt als Stahlkasten-Hohlträgerkonstruktion mit rechtwinkligen Querschnitt geschaffen.
Geringe Betriebskosten

Der Einsatz der leichtgewichtigen standardisierten Module vermindert die Einwirkung des Bauwerks auf die Fundamente und vermeidet so langwierige und kostspielige vorbereitende Erdarbeiten. Weitere Vorteile sind, dass die modularen Bahnsteige von Tata Steel kein spezielles Montagewerkzeug benötigen, dass der Verkehr während des Aufbaus nicht unterbrochen wird und dass die Lebensdauer des Tragwerks 75 Jahre beträgt.

In wenigen Wochen betriebsbereit
Ein kompletter modularer Bahnsteig kann in wenigen Wochen konstruiert und errichtet werden. Tata Steel Rail hat dazu eine eigene Software entwickelt, die diese Prozesse unterstützt. Sie ermöglicht eine schnelle individuelle Konstruktion in jeder Höhe, Breite, Länge und mit eventuell benötigten Kurven (konkav, konvex, wechselnd). Die Software nutzt Bibliotheken und vorprogrammierte Bausteine und berechnet automatisch zum Beispiel die mechanische Stabilität, die Form und das Gewicht des Systems. Das geringe Gewicht der standardisierten Module ermöglicht zudem den Aufbau in reiner Handarbeit.

Beweglich und anpassungsfähig
Falls erforderlich, lassen sich die modularen Bahnsteige schnell und einfach abbauen und bewegen. Einstellbare Füße ermöglichen eine Anpassung der Höhe. Der Bahnsteig lässt sich somit für die Erfordernisse der Betreiber optimieren oder im Falle von Gleisbewegungen neu anpassen, etwa infolge von Gleisbauarbeiten.

Minimale Verkehrsunterbrechung
Aufgrund der freitragenden Bauweise lässt sich der größte Teil des modularen Bahnsteigs innerhalb des geschützten Gleisbereichs errichten, während der Linienverkehr normal weiterläuft, und erspart so weitere Kosten für das Eisenbahnunternehmen.

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