Continental und Kordsa bringen ersten Serienreifen mit Cokoon-Haftsystem auf die Straße
Continental, Technologieunternehmen und Hersteller von Premium-Reifen, und Kordsa, globaler Anbieter textiler Festigkeitsträger, der vor allem die Reifenindustrie bedient, gaben heute bekannt, dass die Serienfertigung der ersten 250.000 Pkw-Reifen mit ihrer neuen nachhaltigen Haftungstechnologie im Jahr 2019 begonnen hat. Seit 2017 arbeiten die beiden Partner gemeinsam an diesem neuen umweltverträglicheren Haftsystem.
- Die ersten 250.000 Reifen mit Cokoon, dem umweltfreundlicheren Haftsystem für textile Festigkeitsträger, sind in Produktion, weitere folgen 2020 und darüber hinaus
- Mehr als 40 Unternehmen zeigten bereits Interesse an der Open-Source-Technologie
- Lizenz-Pool nun offen für Interessenten
Diese neue Technologie ermöglicht die Verbindung von textilen Festigkeitsträger mit Gummimischungen, ohne den Einsatz von Resorcin und Formaldehyd im Textiltauchbad. Textile Festigkeitsträger sind weit verbreitet bei der Reifenherstellung sowie bei der Herstellung von mechanischen Gummiwaren wie Schläuchen und Transportbändern.
Seit der ersten Ankündigung von Cokoon als offener Innovationstechnologie im März 2019 hat sie in der Branche große Aufmerksamkeit erregt. Mehr als 40 Unternehmen (Reifenhersteller, Textilkonvertierer und Textilzulieferer) haben ihr Interesse bekundet, das Material zu testen. Etwa 20 von ihnen haben bereits Muster erhalten. Jetzt sind alle interessierten Gruppen eingeladen, dem Pool beizutreten und eine kostenlose Lizenz zu erhalten, um zur Etablierung dieser neuen grünen Technologie beizutragen. Der Lizenz-Pool wird von der unabhängigen Anwaltskanzlei AdvInno verwaltet.
„Die Bemusterung war ein großer Erfolg und übertraf unsere Erwartungen. Das Feedback aus der Industrie ermutigte uns, die Integration von Cokoon in unseren Reifen voranzutreiben und bereits 2019 mit der Serienfertigung der ersten Reifen zu beginnen. Der Ausbau des Einsatzes der Cokoon-Technologie in unserer Reifenproduktion im Jahr 2020 und in den folgenden Jahren hat für uns hohe Priorität”, sagt Dr. Andreas Topp, Vizepräsident für Material- und Prozessentwicklung und Industrialisierung bei Continental.
Devrim Özaydin, Technologiedirektor weltweit bei Kordsa, beschreibt die zugrundeliegende Idee: „Mit Cokoon wollen wir einen umweltverträglicheren, branchenweiten Standard für die Verbindung von Textilien und Gummi umsetzen. Wir laden daher alle Interessenten ein, dem Pool beizutreten, kostenlose Lizenzen zu erhalten, zur Verbesserung dieser neuen offenen Technologie beizutragen und Cokoon in ihre Serienfertigung einzuführen.“
Umweltverträgliche Hafttechnik ohne Resorcin und Formaldehyd
Cokoon ist der Markenname einer neuen Haftsystem-Technologie, die allen anderen Reifenherstellern und ihren Zulieferern als Open-Source-Lösung angeboten wird. Die Entwicklungspartner Continental und Kordsa haben sich dafür entschieden, auf Entwicklungs- oder Lizenzgebühren zu verzichten. Im Gegenzug erwarten sie von den Lizenznehmern, dass sie ihre Patente zur weiteren Verbesserung dieser Technologie den anderen Partnern über einen Lizenz-Pool kostenlos zur Verfügung stellen. Interessierte Unternehmen können Muster anfordern.
Vor Cokoon waren die Chemikalien Resorcin und Formaldehyd unersetzlich bei der Haftung von textilen Festigkeitsträger an die umgebende Kautschukmatrix. Der Ersatz von Resorcin und Formaldehyd durch umweltfreundlichere Alternativen ist nicht nur von Vorteil für eine nachhaltige Lieferkette, sondern auch für Hersteller von Reifencord. Es gilt anzumerken, dass Mitarbeiter in Reifenwerken und Endverbraucher diesen Substanzen nicht ausgesetzt sind, da sie durch den Vulkanisationsprozess chemisch verändert werden. Mit der Cokoon-Haftungstechnologie ist die Verbindung von Textilien mit Gummi nun ohne diese beiden Stoffe möglich, und die Technologie erfordert keine Änderungen der Prozessausrüstung.
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