ZF setzt in der werksübergreifenden Logistik auf Iveco-Lkw mit umweltfreundlichem Erdgasantrieb
Den Weg zu mehr Klimaschutz und deutlich weniger Schadstoff-Emissionen geht ZF mit seinem langjährigen Nutzfahrzeug-Kunden Iveco gemeinsam: Zusammen ermöglichen sie Speditionen, die für ZF unterwegs sind, den kostendeckenden Einsatz von Fracht-Lkw mit Erdgasantrieb.
- ZF und sein langjähriger Kunde Iveco gehen den Weg zu mehr Klimaschutz und weniger Schadstoff-Emissionen gemeinsam
- Mit flüssigem oder komprimiertem Erdgas betriebene Transport-Lkw entlasten die Umwelt um Tausende Tonnen Kohlendioxid, um Stickoxide, Rußpartikel und Geräusche
- Ziel: Bis 2025 soll sich die Zahl von derzeit 20 Gas-Lkw in der Nah- und Fernlogistik von ZF auf 200 verzehnfachen
Transport-Lkw im Fernverkehr sind heute meist mit Dieselkraftstoff unterwegs – vor allem aus Gründen der aktuell höheren Kosten und geringen Verfügbarkeit von Antriebsalternativen und deren Infrastruktur. Eine Ausnahme stellt die Gasmobilität dar. Viel stärker als bei den Kosten unterscheiden sich Diesel- und Gasantrieb hingegen beim Schadstoff-Ausstoß: 15 Prozent weniger Kohlendioxid, 90 Prozent weniger Stickstoffdioxid und sogar 99 Prozent weniger Rußpartikel erzeugen gasbetriebene Lkw-Motoren. Und auch Anwohner von Straßen profitieren, denn Lkw, die mit flüssigem (LNG) oder komprimiertem Erdgas (CNG) angetrieben werden, verursachen rund 30 Prozent weniger Geräusche.
Ausreichend Gründe für den Technologiekonzern ZF und seinen langjährigen Kunden Iveco, der Nutzfahrzeug-Tochter des Investitionsgüterkonzerns CNH Industrial, den Weg zu mehr Umwelt- und Klimaschutz gemeinsam zu gehen: Ende 2018 war das Erdgas-Lkw-Projekt auf Vorstandsebene beider Partner initiiert worden. Im vergangenen Jahr startete zunächst die Spedition Lakner mit drei LNG-Lkw, die Routen zwischen den ZF-Werken in Friedrichshafen sowie zum Getriebeteile-Gusswerk von ZF in Nürnberg bedienen. Stark frequentiert ist die Route Schweinfurt–Saarbrücken, auf der seit dem Sommer dieses Jahres der Logistikdienstleister DB Schenker LNG-Fahrzeuge im Einsatz hat. Inzwischen sind 20 Gas-Lkw von Iveco in Diensten der ZF-Logistik unterwegs; noch bis Ende dieses Jahres soll sich diese Zahl verdoppeln.
„Den Straßenverkehr emissionsfreier zu machen, ist ein elementares Ziel unserer Strategie ‚Next Generation Mobility‘“, sagt Wilhelm Rehm, Vorstandsmitglied von ZF und verantwortlich für Materialwirtschaft, Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik. „Dazu wollen wir nicht nur mit unseren Technologien beitragen, sondern auch in der Produktion und in der Lieferkette. Der Einsatz von erdgasbetriebenen Lkw ist ein Baustein zum Klimaschutz, den wir bei ZF leisten.“
ZF hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden – und damit zehn Jahre früher als von der EU gefordert. Klimaneutral bedeutet, dass ZF alle drei Bereiche (sogenannte Scopes) des Treibhausgasprotokolls angeht: Scope 1 und 2 betreffen die Emissionen durch Eigenerzeugung sowie den Bezug von Strom, Scope 3 bezieht sich auf die Emissionen der gesamten Lieferkette und die Umweltauswirkungen der Produkte. Zu letzterem Bereich zählt auch der Einsatz der erdgasbetriebenen Trucks.
Das partnerschaftliche Modell von ZF und Iveco zieht nun weitere Kreise: In den vergangenen Monaten konnte das Logistikunternehmen Duvenbeck gewonnen werden, das mit elf LNG-Trucks den Güternahverkehr zwischen den saarländischen ZF-Standorten übernimmt. Die Trucks sind mit einem 460 PS starken LNG-Motor und dem ZF-Getriebesystem TraXon ausgestattet. Möglich wurde die nachhaltige Logistik auf Erdgasbasis über einen weiteren Partner, das Berliner Start-up-Unternehmen Liquind, das im saarländischen Sankt Ingbert im Mai 2020 eine mobile LNG-Tankstelle eröffnete und so eine ortsnahe Treibstoffversorgung sicherstellt. Seit diesem Monat ist darüber hinaus auch am ZF-Standort Brandenburg an der Havel ein CNG-Truck unterwegs, der zur Flotte der Zureck Logistik GmbH gehört.
Mit etlichen weiteren Speditionen sind ZF und Iveco im Austausch. Das Interesse ist groß, weswegen ZF optimistisch ist, das selbstgesteckte Ziel von 200 gasbetriebenen Lkw im Nah- und Fernverkehr zwischen den ZF-Werken bis 2025 zu erreichen – immerhin eine Verzehnfachung in den nächsten fünf Jahren. Und: Schon bald könnte die erdgas- basierte Logistik zum Exportmodell werden, denn auch Speditionen im benachbarten EU-Ausland haben Interesse, europäische ZF-Standorte mit dieser nachhaltigen Antriebsart anzusteuern.
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