Siemens schützt Offshore-Windpark im französischen Atlantik vor Brandrisiken
Der Offshore-Windpark in Saint-Nazaire vor der französischen Atlantikküste ist ein Großprojekt des Werft- und Energieunternehmens Chantiers de l’Atlantique. Es umfasst den Bau von 80 Windkraftanlagen im Meer, die durch ein Umspannwerk ergänzt werden, das den erzeugten Strom sammelt und transformiert, bevor er an Land transportiert wird.
Bildquelle: Chantiers de l‘Atlantique
- Effizienter Brandschutz für das voll automatisierte Umspannwerk des Windparks, das teilweise unter Wasser liegt
- Zwei verschiedene Löschsysteme für situativ optimale Löschung
- Bedienung der schwer zugänglichen Anlagen per Fernsteuerung
Das Umspannwerk ermöglicht außerdem die Fernsteuerung des Windparks. Dieses zentrale Element erfordert einen zuverlässigen Brandschutz, um Sicherheit und optimalen Betrieb zu gewährleisten. Siemens Smart Infrastructure unterstützt das Projektmit seinen Lösungen für Branderkennung und - löschung.
Besondere Bedingungen eines außergewöhnlichen Projekts
Der geplante Offshore-Windpark Saint-Nazaire liegt etwa 12 km vor der Küste des Departements Loire-Atlantique und wird 80 Windkraftanlagen auf einer Fläche von 78 km2 umfassen. Diese haben eine Kapazität von jeweils 6 MW und eine Gesamtleistung von 480 MW. Um den von den Windkraftanlagen erzeugten Strom zu aggregieren, zu transformieren und zu transportieren, wird ein Umspannwerk auf See installiert. Dieses Umspannwerk, von dem sich einige Teile 30 Meter unter der Meeresoberfläche befinden, ist vollständig automatisiert. Außer bei punktuellen Wartungseinsätzen ist es nicht besetzt. Die gesamte Anlage soll 2022 fertiggestellt sein.
„Wir sind stolz, dass wir mit dem Brandschutz für diesem Bereich beauftragt wurden“, sagt Henning Sandfort, CEO Building Products bei Siemens Smart Infrastructure. „Unsere lokalen Siemens-Teams kümmern sich um alles, von den ersten Analysen über die Planung bis hin zu Inbetriebnahme und Schulung der Mitarbeiter für die automatischen Brandmelde- und Löschanlagen dieses Umspannwerks, das kritisch für den korrekten Betrieb des Offshore-Parks ist.“
Branderkennung dank eines zuverlässigen, leistungsstarken Systems
Ein Brand in einem solchen Umspannwerk hätte schwerwiegende Folgen. Einen Brandausbruch frühzeitig zu erkennen und schnell zu löschen, ist daher für den reibungslosen Betrieb entscheidend, zumal es sich um eine schwer zugängliche und unbesetzte Station handelt. Die Installation einer effizienten und hoch zuverlässigen Technologie ist deshalb unerlässlich.
Siemens Smart Infrastructure wird die Brandmeldezentrale FC2080 implementieren, die sich für kritische Standorte wie diesen besonders eignet. In Kombination mit den Siemens-Brandmeldern mit ASA-Technologie resultiert daraus eine frühzeitige und zuverlässige Branderkennung ohne Fehlalarme und außerdem eine hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit der Anlagen, da sowohl direkte Brandschäden als auch indirekte Folgen wie Betriebsunterbrechungen auf ein Minimum reduziert werden können. Bis zu 37 Module mit Bus- und Leitungskarten sowie E/A-Karten können integriert werden.
Schnelle Löschung ohne Begleitschäden
Die hoch moderne Brandmeldeanlage wird ergänzt durch eine automatische Löschanlage. Dabei hat Siemens zwei unterschiedliche Löschsysteme für das Umspannwerk vorgesehen, die jeweils in spezifischen Situationen zum Einsatz kommen werden:
- Automatische Stickstofflöschung: Stickstoff ist ein neutrales Inertgas, das den Sauerstoffgehalt reduziert und das Feuer erstickt. Diese Lösung, bei der Stickstoffgas mit einem Druck von 300 bar eingesetzt wird, ist in 23 Bereichen des Umspannwerks installiert. Es handelt sich um ein einfaches, wirksames, umweltfreundliches und für den Menschen ungefährliches System. Vor allem aber beschädigt der Löschvorgang die Geräte nicht, und die Prozesse können nach einem Zwischenfall fast sofort wieder gestartet werden.
- Wassernebellöschung: Die beiden Transformatoren des Umspannwerks werden dereinst mit der Lösung H2O Jet von Siemens gelöscht. Dieses Löschmittel, eine Kombination aus Wasser und Stickstoff, basiert auf Wasser in fein verteilter Form. Milliarden von feinen Wassertröpfchen (50 bis 200 Mikrometer) pro Sekunde werden mit sehr hoher Geschwindigkeit (50 bis 150 m/s) in den Brandherd gesprüht, um ihn schnell zu löschen und ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. Die Mikrotröpfchen haben den Vorteil, dass sie eine größere Austauschfläche bieten und überaus schnell verdampfen (in weniger als 0,003 Sekunden).
Da das Umspannwerk schwer zugänglich ist, hat Siemens eine Fernsteuerung für die Systeme entwickelt und implementiert. Zudem ist das Kernstück der Automaten redundant, um den Betrieb auch dann aufrechtzuerhalten, falls eine der Komponenten ausfallen sollte.
Weitere Informationen zu Siemens Smart Infrastructure finden Sie unter: www.siemens.de/smart-infrastructure
www.siemens.com
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