MAN Engines präsentiert Batterielösungen für Container-Anwendungen

Das MAN BatteryPack basiert auf modernsten Nickel-Mangan-Cobalt-Akkumulatoren (sog. NMC-Batterie) als Variante der Lithium-Ionen-Batterie. Diese fortschrittliche Batterielösung zeichnet sich vor allem durch ihren Fokus auf die Zellchemie, Ladezyklen, mechanische Robustheit, Schwingungsresistenz und Lebensdauer aus. „Wir sehen MAN BatteryPacks unter anderem in mobilen Ladelösungen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind und gleichzeitig eine Vielzahl von unterschiedlichen Einsatzbedingungen erfüllen müssen. Dabei bietet die Zellchemie NMC im Vergleich zu anderen Zellchemien eine hohe Energiedichte, die für mobile Anwendungen sehr entscheidend ist“, sagt Reiner Rößner, Head of Sales MAN Engines. Dank der modularen Bauweise des MAN BatteryPack können Kunden die Kapazität und Leistung ihrer Energiespeichersysteme flexibel und individuell für unterschiedliche Energieanforderungen skalieren, um ihre spezifischen Bedürfnisse optimal abzubilden.

Ein MAN BatteryPack, auch bekannt als Batteriesystem, besteht im Allgemeinen aus mehreren Batteriemodulen, die in zwei bis vier Schichten innerhalb des Gehäuses angeordnet sind. Jedes dieser Module enthält viele Batteriezellen. Durch unterschiedliche Anordnungsmöglichkeiten der Module können verschiedene Designs von MAN BatteryPacks produziert werden. Ein MAN BatteryPack speichert 89 kWh Energie, von denen 80 kWh nutzbar sind. Aufgrund der drei variierenden Formen – von nahezu quadratisch bis länglich – gibt es vielfältige Integrationsmöglichkeiten in verschiedene Bauräume. Derzeit können bis zu sechs MAN BatteryPacks kombiniert werden, um eine Gesamtsystemkapazität von bis zu 534 kWh brutto (480 kWh netto) zu erreichen. Dabei ist die Erweiterung auf weitere Packs für höhere Kapazitäten in Planung.



Das MAN BatteryPack ist die ideale Lösung für mobile Anwendungen, wenn es um Flexibilität beim Design im Zusammenhang mit Robustheit geht.

Die langjährige Erfahrung von MAN Engines in der kundenspezifischen Entwicklung von Diesel- und Gasmotoren für diverse Anwendungen in Land- und Bahntechnik, Schifffahrt und Energieerzeugung wird nun auch auf die Batterieproduktion übertragen. Mit dem fundierten Branchen-Know-how optimieren die Ingenieure von MAN Engines bestehende Motoren und Baugruppen, um führende Antriebslösungen zu schaffen. Diese Expertise ermöglicht es, industriellen Kunden maßgeschneiderte Batterielösungen aus der Großserie der MAN Fahrzeugtechnik zu bieten. Durch die Großserienfertigung im Nürnberger Werk von MAN Truck & Bus und einem globalen Servicenetzwerk profitieren Kunden von etablierten Prozessen und Vorteilen, wie beispielsweise die Anforderungen für die europäische Batterieverordnung zu erfüllen.

MAN Truck & Bus – und damit auch MAN Engines – betrachtet den kompletten Lebenszyklus der Batterie bis zum Recycling als geschlossenen Kreislauf. Das übergeordnete Ziel im Umgang mit den Batterien ist die Schließung des Materialkreislaufs, um in einem hohen Maß zur nachhaltigeren Entwicklung beizutragen. Dafür wird MAN den Zustand von Batterien, die für eine spezifische Anwendung nicht mehr nutzbar sind, automatisiert bewerten und diese anschließend demontieren. Für die weitere Nutzung in Betracht gezogen wird nach entsprechender Wiederaufbereitung die erneute Verwendung in einer neuen Anwendung. Nach besagter Werksinstandsetzung (2nd-Use) der Batterien oder für die Fälle, dass Batterien nach dem Ersteinsatz oder nach einem Unfall sich nicht mehr für stationäre Pufferspeicher von Solar-, Windkraft- oder Biogasanlagen eignen (2nd-Life), kommt das Recycling ins Spiel. MAN wird bei den Batterie-Rohmaterialen einen geschlossenen Kreislauf umsetzen mit dem vorrangigen Ziel, die Nutzung der Batterien und damit der Ressourcen kontinuierlich zu verlängern. Erst wenn dies nicht mehr möglich ist, sollen die wertvollen, wiedergewonnenen Rohstoffe wie Nickel, Mangan, Kobalt oder Lithium in die Neuproduktion von Batterien fließen. MAN ist dabei Teil des Volkswagen Group Recyclingnetzes mit Recycling-Partnern in ganz Europa.

Konstruktive Weiterentwicklung der Baureihe E32 (V12 und V8)
Ein weiteres Highlight auf der EnergyDecentral 2024 ist der MAN E3268, der mit einem revolutionären Zylinderkopf ausgestattet ist. Dabei steht der ausgestellte V8-Gasmotor exemplarisch für die komplette Baureihe MAN E32, bestehend aus V8- und V12-Motoren, die von der technischen Weiterentwicklung profitieren. Dieses Update des Zylinderkopfs bringt zahlreiche Verbesserungen mit sich und setzt neue Maßstäbe in Sachen Zuverlässigkeit und Effizienz. Die konstruktiven Änderungen, die im neuen Zylinderkopf vorgenommen wurden, erhöhen die Robustheit des Motors zusätzlich und tragen dadurch nochmals zu einer Reduktion der Gesamtbetriebskosten (TCO) bei.



Der neue Zylinderkopf der MAN E32-Baureihe verfügt über folgende wesentliche Neuerungen: zwei neu auf der Hülse platzierte O-Ringe zur thermischen Entlastung, die Möglichkeit zur optionalen Vorkammerzündkerzen-Ausstattung für eine effizientere Zündung sowie die Integration von Rotocaps zur Erhöhung der Robustheit und gleichmäßigen thermischen Belastung.

Ein wesentliches Merkmal dieser Innovation ist die Einführung von zwei O-Ringen in der Zündkerzenhülse. Im Gegensatz zu früheren Modellen wurden diese beiden O-Ringe optimierter im Zylinderkopf platziert, wodurch sich eine deutliche thermische Entlastung und bessere Kühlmittelumströmung ergibt. Diese Anordnung sorgt für eine deutlich höhere Beständigkeit gegen chemische und thermische Einflüsse, wofür zusätzlich neue O-Ringe aus besonders widerstandsfähigem Material gewählt wurden. Darüber hinaus ist es möglich, den Zylinderkopf optional mit Vorkammerzündkerzen zu bestücken, die sich im Biogasbereich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Vorkammerzündkerzen verfügen über eine kleine Kammer, die vor der Hauptbrennkammer liegt. Dies ermöglicht eine effizientere Zündung des Gasgemisches, was insbesondere bei Biogasanwendungen zu einer verbesserten Motorperformance und höheren Effizienz führt.

Weitere robustheitssteigernde Maßnahmen sind die Anpassung von Auslassventil und Ventilsitz mit verschleißfesteren Materialien. Des Weiteren tragen Rotocaps, die im neuen Zylinderkopf integriert sind, zur zusätzlichen Robustheit des Motors bei, was dessen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit weiter erhöht. Rotocaps sorgen für eine gleichmäßige thermische Belastung der Sitzringe und Ventilteller, da beim Öffnen des Ventils eine Tellerfeder abgeflacht wird, die auf einen Ring von Kugeln drückt, wodurch das Ventil bei jedem Öffnungshub leicht gedreht wird.



Rotocaps sind eine konstruktive Weiterentwicklung der Zylinderköpfe der Baureihe E32 und sorgen für zusätzliche Robustheit. Im Bild Rotocaps im Feldversuch eines MAN Reihensechszylindermotors.

Die Baureihe MAN E32, bestehend aus den V8- und V12-Motoren MAN E3268 und MAN E3262, ist bereits seit 2012 mit vielen tausend Exemplaren erfolgreich im Markt etabliert. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung und Anpassung an die neuesten technischen Möglichkeiten haben dazu beigetragen, dass diese Motorenserie weiterhin den hohen Anforderungen und Erwartungen der Branche gerecht wird. Dabei tragen die kontinuierlichen Weiterentwicklungen auch dazu bei, stets auf die neuesten Emissionsanforderungen ausgelegt zu sein.

E3872 in Serie verfügbar
Weiteres Messehighlight der EnergyDecentral ist der neue MAN E3872 mit 30 Litern Hubraum, welcher in der 50-Herz- wie auch 60-Herz-Variante für Erdgas- wie auch Sonderanwendungen aus der Serie verfügbar ist. Mit beeindruckenden 29,6 Litern Hubraum, einer Bohrung von 138 mm und einem Hub von 165 mm, liefert dieser Viertakt-Otto-Gasmotor eine bemerkenswerte Leistungen von 735 kWmech bei 1500 min-1 und sogar 840 kWmech bei 1800 min-1.



Der MAN E3872 mit 30 Litern Hubraum ist in der Erdgas- wie auch in der Sondergas-Variante in Serie verfügbar.

Mit Stickoxidwerten von 500 mg/Nm³ NOx (5% O2) erreicht der kompakte V12-Motor bei 50 Hz einen beeindruckenden mechanischen Wirkungsgrad von 44,0%.

www.man.eu